Das Nachtfoyer ist umgezogen und bot feinen Jazz im Café Ada

Das Roman Babik Trio spielte ausgezeichnet auf — auch wenn es durch Gäste im Gastraum zeitweilig gestört wurde.

Foto: Uwe Schinkel

Elberfeld. Das „Nachtfoyer“ hat nach der Schließung des Schauspielhauses im Café Ada eine neue Heimat gefunden. Dass die Jazz-Reihe im dicht besetzten unteren Raum stattfindet, ist gut für die Gastronomie, nicht immer gut für die Musiker. Dabei störte weniger der Service als sich lautstark unterhaltende Gäste, die offensichtlich nicht an der Musik interessiert waren.

Besonders die schönen Solostellen und leisen Passagen des ausgezeichnet aufspielenden Roman Babik Trios litten unter dem beständigen Hintergrund-Geräuschpegel. Club-Atmosphäre hin oder her — bei den intensiv lauschenden Stammgästen des Nachtfoyers der Wuppertaler Bühnen kam das nicht gut an.

Die Musiker aber ließen sich nicht aus dem Konzept bringen. Der Wuppertaler Jazzpianist Roman Babik hat gleichberechtigte Partner in sein neu gegründetes Trio geholt: Wenn das Fender Rhodes E-Piano die schlichten, manchmal gar melodischen Themen vorgab, parierten Bassist Joscha Oetz und Schlagzeuger Jonas Burgwinkel mit gleicher Musikalität, Spielfreude und kreativer Improvisationskunst.

„Das 4-Minuten-Stück habe ich im Internet von einem Saxophon gespielt gehört“, gestand Babik. Aber was holte er aus dem Thema heraus: Treibend und enervierend jagte er durch die Skalen, und das Trio brachte den Ada-Saal zum Beben.

Und Drummer Burgwinkel, derzeit konkurrenzlos in der aktuellen deutschen Jazzszene, wurde nicht müde, immer neue Rhythmen und Klangfarben zu präsentieren — vom zarten Stöckeln auf den Trommel-Rändern bis zum wilden Hämmern der Rhythmen ließ er keine Nuance aus. Eine gediegene Chillout-Ballade beschloss den offiziellen Teil. Eine feine Melodie vom Piano gespielt, die der Bass wiederholte und das Schlagzeug sanft untermalte, entfaltete ihre ganze traurige Schönheit. Aber natürlich gab es Zugaben, die das begeisterte Publikum energisch forderte. Das nächste Nachtfoyer gibt es am 22. März um 21 Uhr im Café Ada. vp