WSV will sich bei der Trainersuche Zeit lassen

Verwaltungs- rat und Trainer Thomas Richter soll das Team zunächst einmal stabilisieren.

WSV will sich bei der Trainersuche Zeit lassen
Foto: Jochen Classen

Wuppertal. Trainerwechsel hat es in den vergangenen Jahren beim WSV reichlich gegeben. Wohl selten ging er einvernehmlicher über die Bühne als am vergangenen Sonntag, als Peter Radojewski nach dem Katastrophen-Kick gegen die Sportfreunde Baumberg (1:3) freigestellt wurde. Jedenfalls vermittelte WSV-Sportvorstand Achim Weber gestern diesen Eindruck, als er auf die Freistellung angesprochen wurde.

„Das war ein sehr seriöses Gespräch mit Peter, der viel Herzblut beim WSV eingebracht hat. Er konnte die Entscheidung nachvollziehen. Das war von WSV-Seite keine Kurzschlussreaktion nach dem Spiel gegen Baumberg, sondern sehr rational entschieden“, so Weber.

Entscheidend für die Freistellung, so Weber, sei gewesen, dass keine kontinuierliche Weiterentwicklung des Teams stattgefunden habe. Dies hatte auch Spieler Tim Manstein auf WZ-Nachfrage festgestellt, als er die Mannschaftssituation skizzieren sollte.

Radojewski war nach der 1:5-Niederlage gegen Hönnepel-Niedermörmter angezählt. Schon danach gab es ein Krisengespräch mit der sportlichen Führung. „Da haben wir bereits klar gemacht, dass gegen Baumberg der Turnaround kommen muss“, sagt Weber.

Den muss jetzt Verwaltungsrat Thomas Richter schaffen, der zunächst auf unbestimmte Zeit die Mannschaft trainiert. Im ersten Schritt soll der A-Lizenz-Inhaber für Stabilität sorgen. „Das geht über kleine Erfolgserlebnisse im Training, beispielsweise über einen gewonnenen Zweikampf.

Thomas Richter ist kein Schaumschläger. Er arbeitet sehr akribisch und hat eine deutliche Ansprache. Wir müssen wieder dahin kommen, dass sich jeder Spieler für den anderen zerreißt“, sagt Weber.

Obwohl, wie branchenüblich, schon Trainerkandidaten ihren Hut in den Ring geworfen haben sollen, läuft derzeit die Suche nach dem vermeintlich passenden Kandidaten nicht auf Hochtouren. Richter soll den Job nun erst einmal einige Wochen machen.

Gefordert, so Weber, seien nun auch die erfahrenen Spieler im Kader. Sie müssten das Zepter in die Hand nehmen, die Jungen führen. Für alle Spieler gilt: „Jeder muss sich an die eigene Nase fassen und sich hinterfragen, ob er den Ansprüchen genügt. Alle müssen zunächst mal auf sich selbst gucken und sich präparieren, um sich dann in den Dienst der Mannschaft zu stellen.“