Fußball geht weiter eher von Saisonabbruch aus WSV wünscht sich endlich Klarheit
Wuppertal · Vereine und Fußballverband Niederrhein gehen weiter eher von einem vorzeitigen Saisonabbruch aus.
Im Westen nichts Neues möchte man nach der Videokonferenz der Fußball-Regionalligisten mit dem Westdeutschen Fußballverband am Donnerstag sagen. „Ich hätte mir davon schon ein bisschen mehr Klarheit erhofft, aber es ist im Prinzip der Stand von vor zwei Wochen“, sagte WSV-Vorstand und -Sportdirektor Thomas Richter nach dem Gespräch. Schon zuvor hatten sich 16 der 18 Regionalligisten (außer RWE und Gladbach) für einen Abbruch der Saison ohne Absteiger und mit der Aufstiegsmöglichkeit für ein Team ausgesprochen. Ein außerordentlicher Verbandstag, auf dem das dann beschlossen werden müsste, sei zu seiner Verwunderung aber immer noch nicht terminiert“, so Richter. Die Lockerungen für den Sport, die am Mittwoch vom Land verkündet wurden, hätten auf die Beschlusslage wohl kaum Einfluss. Richter: „Es bleibt ja dabei, dass Großveranstaltungen bis 31. August verboten sind, und Geisterspiele schließen wir aus. Deshalb gehen wir auch davon aus, dass die neue Saison nicht vorher beginnen kann.“ Interessant an der neuen Lage sei lediglich, dass man aufgrund der Lockerungsankündigung für den Corona-Schutz eventuell ab 30. Mai wieder mit dem Mannschaftstraining beginnen könne. Aber auch da müsse man erst einmal die genauen Bestimmungen abwarten.
NRW-Staatssekretärin Andrea Milz hatte am Donnerstag in einer speziell auf den Sport bezogenen Pressekonferenz das Datum 30. Mai auch wieder etwas relativiert. Es gebe ab dann die Möglichkeit für Lockerungen, wie das bei der Freigabe von Kontaktsportarten im Einzelnen zu organisieren sei, bleibe abzuwarten und auch Wettbewerbsspiele mit Zuschauern im Amateursport schloss sie vorerst noch aus.
Verunsicherung im Fußballverband-Niederrhein
„Wir sehen nicht, dass ab 30. Mai wieder Wettbewerbsspiele ausgetragen werden können“, sagte André Lerch, Sprecher des Fußballverbands Niederrhein am Donnerstag. Bei aller Freude über die verkündeten Lockerungen, die Sportlern unter entsprechenden Schutzbedingung auch wieder die Chance zum Training gäben, halte man es von Verbandsseite als deutlich zu früh, dann wieder Spiele auszutragen. Wie berichtet, hatte der Verband in den vergangenen Wochen in zahlreichen Videokonferenzen zunächst mit den Oberligisten, dann mit den Landes- und Bezirksligisten und bis Donnerstagabend mit den Kreisen (zuletzt Solingen) das Meinungsbild zum Thema mögliche Fortführung oder Abbruch der Saison eingeholt. Das ging bisher eindeutig in Richtung Abbruch ohne Absteiger. Es bleibe bei dem Vorhaben, dazu nun noch einmal eine konkrete Online-Umfrage zu machen, bevor die finale Entscheidung falle. Ob die jüngste Entwicklung darauf Einfluss habe, bleibe abzuwarten, Lerch rechnet aber eher nicht damit. Über einen Saisonabbruch müsste, wie berichtet, dann ein außerordentlicher Verbandstag entscheiden. gh