Fußball WSV gewinnt Test mit Mühe

Wermelskirchen/Wuppertal · Im ersten Vorbereitungsspiel beim Landesligisten SV Wermelskirchen muss sich der Fußball-Regionalligist mit einem eher glücklichen 2:0 (1:0) zufriedengeben.

 Der neue Sportliche Leiter Stephan Küsters und Sportvorstand Thomas Richter sahen nach viermonatiger Pause noch wenig Spielfluss beim WSV.

Der neue Sportliche Leiter Stephan Küsters und Sportvorstand Thomas Richter sahen nach viermonatiger Pause noch wenig Spielfluss beim WSV.

Foto: Günter Hiege

Nach vier Monaten Spielpause und einer harten Trainingswoche hat Fußball-Regionalligist Wuppertaler SV sein erstes Testspiel in der Vorbereitung bei Landesligist SV Wermelskirchen mit 2:0 (1:0) gewonnen.

Aller Anfang ist schwer, mussten auch der neue Sportliche Leiter Stephan Küsters und Sportvorstand Thomas Richter als Zuschauer erkennen. Vor der guten Kulisse von 300 Zuschauern, die unter Coronaschutzbedingungen auf der Tribüne im Stadion Eifgen zugelassen waren, stand in der ersten Hälfte zwar beim WSV eine Elf auf dem Platz, die in ähnlicher Zusammensetzung auch schon in der vergangenen Saison gespielt hat, sie tat sich gegen die gut organisierten Gastgeber aber schwer, besonders, wenn es um das Spiel nach vorne ging. Lag es an schweren Beinen oder mangelnder Spielpraxis? Jedenfalls wurde aus der anfänglichen Spielkontrolle kaum Kapital geschlagen. Die Führung, die sich Mittelstürmer Gianluca Marzullo zuschreiben ließ, fiel eher zufällig. Nach einer Ecke fiel der Ball Marzullo vor die Füße. Der traf ihn zwar aus zwölf Metern nicht richtig, doch den Kullerball ließ Wermelskirchens Torwart durch die Beine rutschen. Vielleicht war er durch den vor ihm stehenden Marwin Studtrucker irritiert.

 WSV Logo aktuell

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Foto: wsv

Statt nun weiter nachzusetzen, verlor der WSV gegen die seit zwei Wochen im Training befindlichen Gastgeber zunehmend die Kontrolle, und plötzlich hatte sogar der Landesligist die besseren Chancen. Immer wieder lief der Ball bei Wermelskirchen über die linke WSV-Abwehrseite, wo Joey Müller nur eine Notlösung war. Tolga Cokkosan und Lukas Knechtel, mit denen der WSV gerne noch verlängern würde, standen draußen als Zuschauer. Mit ihnen ist man sich weiter nicht einig, kann in der derzeitigen Insolvenzsituation aber auch nicht ins Risiko gehen und muss auf weitere Unterstützung hoffen, wie Sportvorstand Thomas Richter sagte.

Nach 22 Minuten konnte Kapitän Tjorben Uphoff gegen Wermelskirchens in den Strafraum durchgestarteten Nick Salpetro gerade noch den Fuß hineinhalten, sonst wäre der Ausgleich gefallen. Kurz darauf traf Salpetro nur den Außenpfosten. Auch der Ex-Ronsdorfer Aleksandar Stanojevic, aus Remscheid zum SVW gewechselt, hatte offensiv gegen den WSV einige gute Szenen. Der Regionalligist kam erst kurz vor der Pause durch Srudtrucker zur zweiten echten Chance. Wermelskirchens Torwart lenkte dessen 18-Meter-Schuss zur Ecke.

„So ein blödes Gegentor“, ärgerten sich die Gastgeber zur Pause zu Recht über den Rückstand. Im zweiten Durchgang wechselte der WSV dann planmäßig komplett durch, brachte dabei viele A-Jugendliche wie etwa Linksverteidiger Samuel Derkum, Sohn von Ralf Derkum, der früher auch mal beim WSV gespielt hatte. Aus dem letztjährigen Kader spielten nun nur noch Viktor Maier, Mike Osenberg, Hassine Refai  und Noah Salau

Als Gastspieler war Innenverteidiger Maximilian Dagott dabei, der für Altona 93 bereits 16 Regionalliga-Spiele absolviert hat und gleich mal auf sich aufmerksam machte, als er einem Wermelskirchener im Spurtduell locker den Ball ablief. Im Tor stand nun Gastspieler Luis Klante (zuvor Verl). Der holte einen Freistoß aus dem Winkel und war später noch einmal Retter in höchster Not. Auf WSV-Seite verpasste Mittelstürmer Mike Osenberg nach einer schönen Einzelaktion knapp das 2:0. Das erzielte dann praktisch mit dem Abpfiff der A-Jugendliche Stanley Antwi-Adjei nach einem Abpraller.

„2:0 gewonnen, Mund abputzen und weiter geht es“, kommentierte Stephan Küsters nachher ein Spiel, aus dem er noch keine großen Erkenntnisse gewinnen konnte, außer, dass nach viermonatiger Spielpause vieles noch gar nicht laufen kann.

SVW-Abteilungsleiter Karl-Heinz Fleischer durfte sich über den guten Besuch freuen. „Wir hätten sogar 400, 500 Karten verkaufen können“, sagte er und bedankte sich gleichzeitig für das disziplinierte Verhalten der Zuschauer aus Wuppertal, die rund die Hälfte des Publikums auf der Tribüne ausmachten. Viele hatten, wie erhofft, vorab bereits Personalzettel ausgedruckt und ausgefüllt. Nach Rücksprache mit der Stadt Remscheid hatte die Zuschauerzahl von zunächst 250 auf 300 erhöht werden können.

Für den WSV folgt am kommenden Mittwoch, 29. Juli, der nächste Test. Dann ist am Uellendahl (19 Uhr) Oberligist Ratingen, bei dem der Ex-WSVer Frank Zilles Trainer ist, der Gegner. „Für uns ist es wichtig, schnell spielfit zu werden, da kann Training immer nur eine Sache sein. Das hat man heute gesehen“, sagte WSV-Trainer Alexander Voigt und freute sich, dass die Mannschaft dann gleich die nächste Spielgelegenheit hat. Gegen Wermelskirchen hätte er sich gewünscht, dass seine Mannschaft vor allem in der ersten Hälfte den Ball besser hätte laufen lassen. „Auch wenn du schwere Beine hast, musst du zeigen, dass du die klassenhöhere Mannschaft bist“, kommentierte er.

(gh)