Garantien für Olympia-Bewerbung unterzeichnet
Berlin (dpa) - München 2018 kann bei seinem olympischen Großprojekt auf die geschlossene Unterstützung der deutschen Politik bauen: Bundeskanzlerin Angela Merkel unterzeichnete in Berlin die staatlichen Garantien für die Münchner Olympia-Bewerbung 2018.
Die 47 Garantien sind zentraler Bestandteil des Bewerbungsbuchs, das bis zum 11. Januar dem Internationalen Olympischen Komitee (IOC) übergeben wird. Dabei wird vor allem die finanzielle Beteiligung des Bundes an der Durchführung der Spiele zugesichert. Vor Polit-Prominenz und Spitzenfunktionären der Münchner Kandidatur sprach die Kanzlerin von einem „nationalen Anliegen im gemeinsamen Interesse von Bund, Ländern und Kommunen“. Zuvor hatte auch Bundespräsident Christian Wulff die Bewerbung unterstützt.
„Es ist für ein Land eine große Ehre und Chance, Gäste aus aller Welt zu Olympischen Spielen empfangen zu dürfen“, betonte Wulff und versprach, auch bei seinen Auslandskontakten für das Konzept werben zu wollen. Nach Wulffs feierlichen Worten im Schloss Bellevue freuten sich die bayerischen Olympia-Planer über den abendlichen Empfang im Kanzleramt, der der Bewerbung weiteren Rückenwind bescherte. „Die heute geleisteten Unterschriften unterstreichen den Willen von Politik, Gesellschaft und Sport, in Deutschland die Olympischen und Paralympischen Spiele 2018 für München zu gewinnen“, erklärte Thomas Bach, Präsident des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB). Dies sei „auch international ein wichtiges Signal.“
Am Vortag hatte eine Forderung von Bauern und Grundbesitzern in Garmisch-Partenkirchen den bayerischen Olympia-Träumen noch einen kleinen Dämpfer verpasst. Die 59 Betroffenen fordern eine Aufgabe der Kandidatur vor Weihnachten und wollen ihre Grundstücke bei einem Zuschlag nicht zur Verfügung stellen. Am Schauplatz Garmisch-Partenkirchen soll 2018 unter anderem auf Schanzen und Skipisten um Medaillen gekämpft werden. Zudem soll dort ein Olympisches Dorf für 2500 Personen entstehen.
Bayerns Ministerpräsident Horst Seehofer zeigte sich erneut unbeeindruckt vom hartnäckigen Widerstand: „Bayern ist bereit für die Olympischen und Paralympischen Winterspiele 2018.“ Münchens Oberbürgermeister Christian Ude meinte, ganz Deutschland könne von den Spielen profitieren. „Dafür haben wir heute die Grundlage geschaffen“, so Ude. Auch Bewerbungschef Bernhard Schwank bedankte sich bei den Unterzeichnern: „Heute senden wir ein starkes Signal an die internationale Sportwelt.“ Das Internationale Olympische Komitee (IOC) entscheidet am 6. Juli 2011 im südafrikanischen Durban über den Gastgeber der Winterspiele 2018. Neben München bewerben sich Annecy in Frankreich und der südkoreanische Favorit Pyeongchang.