Daumenschmerzen: Routinier Langer scheitert am Cut

München (dpa) - Demütigung für Deutschlands erfolgreichsten Golfprofi Bernhard Langer: Seinen Jugendtraum vom Sieg bei der BMW International Open wird sich der inzwischen 53 Jahre alte Senior auch im 22. Anlauf nicht erfüllen können.

Schlimmer noch: Nach seiner 76er Auftakt-Runde mit schmerzendem Daumen katapultierte sich der zweimalige Masterssieger mit einer 79 aus dem mit zwei Millionen Euro dotierten letzten deutschen Europa-Turnier. „Wenn es mit den Schmerzen nicht besser wird, hat es keinen Sinn - längerfristig“, meinte der Anhausener nach dem schlechtesten Ergebnis seiner Karriere über 36 Löcher auf dem Par 72-Kurs vor seiner Haustür in München-Nord Eichenried. „Sportlich kann ich es nicht ganz ernst nehmen. Ich mache 14 Tage Pause unter Beobachtung meines Arztes. Ich hoffe, dass ich noch die Major-Turniere bei der British Open sowie als Titelverteidiger die Seniors British- und US-Open spiele.“

Eine kuriose Daumenverletzung könnte aber jäh die einmalige Karriere des deutschen Golfidols mit 81 Titeln weltweit - darunter die beiden US-Masters-Siege 1985 und 1993 - stoppen. Ende März hatte er sich bei einer Fahrradtour so verletzt, dass er sich an seinem zweiten Wohnsitz in Florida einer Operation unterziehen musste.

„Ich habe die Fußgängerampel gedrückt, mit der flachen Hand gegen den Knopf gehauen. Ich habe im linken Daumen einen stechenden Schmerz gespürt, der war nach zehn Sekunden wieder weg. Es hat nur beim Golf wehgetan“, erinnert sich Langer. Als die Schmerzen aber nach fast dreimonatiger Pause beim Spielen zurückkehrten, half nur noch sein Vertrauensarzt vom Ammersee, um den Altmeister mit Spritzen fit zu machen.

„Ich weiß jetzt, wie wichtig der Daumen an der Hand ist. Ich kann nicht normal schwingen oder aus den Roughs spielen. Auch beim Putten geht es nicht schmerzfrei“, betonte Langer, der allein am 6. Loch - auf dem leichtesten Par 5 der Runde - neun Schläge benötigte. „Aber da war der Käs' schon gegessen und es egal, ob ich sechs, acht oder zwölf Schläge über Par liegen würde.“

Wie es weitergeht, ließ er offen. „Es kann alles passieren. Aber ich höre auf den Ratschlag meines Arztes“, sagte Langer. „Ich habe immer gesagt, Gesundheit ist die Voraussetzung, Spaß muss dabei sein. Wenn man gewinnt und das Adrenalin spürt, ist das ein Hochgefühl. Das macht für mich den Reiz des Golfspiels aus.“