Kaymer träumt vom 2. Sieg - Langer-Start unsicher
München (dpa) - Die verpatzte US Open ist abgehakt: Deutschlands Ausnahmegolfer Martin Kaymer will zeigen, dass er im eigenen Land weiter die Nummer eins ist. Bei der 23. BMW International Open trifft Kaymer auf Alexander Cejka, Marcel Siem und möglicherweise Altmeister Bernhard Langer.
Der 22. Start von Langer ist aber noch unsicher. Der 53 Jahre alte Senior konnte am Dienstag wegen einer noch nicht verheilten Daumenverletzung nicht für den mit zwei Millionen Euro dotierten Europatour-Wettbewerb trainieren. „Bernhard kann zur Zeit nicht spielen. Er verzichtet auch auf die Teilnahme an dem für Mittwoch geplanten Pro-Am-Wettbewerb“, sagte sein Bruder und Manager Erwin auf Anfrage der Nachrichtenagentur dpa. Der zweimaligen Masterssieger lässt sich bei seinem Arzt seit zehn Tagen behandeln.
Der Weltranglisten-Dritte Kaymer ist dagegen zuversichtlich. „Es wäre ein Traum, wie 2008 das Turnier noch einmal zu gewinnen.“ Nach seiner Landung am Montag aus USA hatte er betont: „Ich freue mich wahnsinnig darauf, für eine Woche wieder daheim zu sein, vor Freunden zu spielen und meinen Fans ein bisschen was zurückzugeben. Ich habe wohl noch nie so schlecht Golf gespielt, seit ich Profi bin. „Es kann sein, dass ich schon in Eichenried tolles Golf spiele, das kann manchmal ganz schnell gehen.“
2008 gewann der damals 24-Jährige nahe München als erster und bisher einziger Deutscher das inzwischen letzte erstklassige deutsche Turnier auf der Europa-Tour, das mit zwei Millionen Dollar dotiert ist. Unter Tränen widmete er den Sieg im Stechen gegen den Dänen Anders Hansen seiner kurz darauf verstorbenen Mutter.
In Eichenried zog er seinen Trainer Günter Kessler zurate, um die schon vor seinem 39. US-Open-Rang in Bethesda begonnene Schwungumstellung zum guten Ende zu führen. „Ich muss viele Bälle schlagen, das Gefühl wieder bekommen - dann sieht es schon wieder anders aus“, zitierte das Internetportal „golf.de“ den Rheinländer.
Im Duell mit Titelverteidiger Dustin Johnson (USA), Retief Goosen (Südafrika), dem Weltranglisten-12. Paul Casey oder dem einstigen Ryder Cup-Star Sergio Garcia bleibt auch Siem wie immer Optimist. „Ich freue mich sehr auf meine Heimwiese, auf die deutschen Fans, auf meine Familie, meine vielen Freunde aus der Schulzeit.“ In Eichenried lernte er seine ersten Golflektionen.
Cejka war dort auch „zu Hause“, lebt aber seit Jahren in Las Vegas und spielt auf der US-PGA-Tour. Die ehemaligen Münchner Sieger wie Colin Montgomerie (1999), Thomas Björn (2000/2002), Miguel Angel Jiménez (2004), David Howell (2005), Henrik Stenson (2006) und Niclas Fasth (2007) sind ebenfalls am Start.
Allerdings wird es danach erst 2013 wieder in Eichenried zum Showdown kommen. Der Münchener Autohersteller BMW als Turnier- Hauptsponsor hat entschieden, das Traditionsturnier 2012 nach Gut Lärchenhof in Pulheim auszulagern. Ab dann soll im Zwei-Jahres- Rhythmus wieder in München gespielt werden. Rheinland sei ein Golfschwerpunkt und Pulheim nur rund 50 Kilometer von Mettmann, dem Geburtsort von Martin Kaymer, entfernt, hieß es zur Begründung.