Els gewinnt in München - Kaymer Vierter
München (dpa) - Beim souveränen Sieg des British-Open-Champions Ernie Els sind die deutschen Golf-Profis Martin Kaymer und Marcel Siem in München über die Rolle der Jäger nicht hinausgekommen.
Mit 273 (64+71+69+69) Schlägen beendete Kaymer die 25. BMW International Open als Vierter und feierte damit nach zahlreichen mäßigen Leistungen wieder einen Achtungserfolg. Siem wurde beim einzigen deutschen Profi-Turnier mit 275 Schlägen (67+68+69+71) geteilter Zehnter. Der viermalige Major-Sieger Els aber war vom ersten Loch an nicht aus der Ruhe zu bringen und gewann mit 270 (63+69+69+69) Schlägen das 66. Turnier seiner Karriere.
„Ich habe gekämpft und am Ende endlich einmal den Pokal hier in den Händen gehalten“, sagte der 43 Jahre alte Publikumsliebling, der sich über einen Siegerscheck von 333 330 Euro freuen durfte. Zweiter wurde der Däne Thomas Björn (271), Dritter Alexander Levy aus Frankreich (272). Kaymer, der als Siebter nach drei Runden mit nur drei Schlägen Rückstand auf Els noch auf den Sieg hoffen durfte, startete am Sonntag gut mit drei Birdies auf den ersten neun Bahnen, am Ende bremsten ihn aber drei Bogeys aus.
Hunderte Fans folgten dem gemeinsamen Flight von Kaymer und Siem im GC Eichenried. „Wir haben wirklich eine Super-Woche gehabt, es macht mir Spaß mit Marcel und pusht mich“, sagte der ehemalige Weltranglisten-Erste aus Mettmann. „Es war schön mit den vielen Zuschauern, leider haben wir beide einige Fehler zu viel gemacht.“
Der Rheinländer wird die nächsten Wochen bis zu den British Open vom 18. bis 21. Juli in Europa bleiben. Als Turnier spielt er nur die Open de France am ersten Juli-Wochenende. Dazwischen will der 28-Jährige viel in Düsseldorf trainieren und sein kurzes Spiel verfeinern. Schon in München hatte er nach den Runden die akkuraten Schläge ins Grün geübt und Tipps seines neuen Schwungcoaches Pete Cowen beherzigt.
Auch Siem will in Frankreich spielen und hofft nach den British Open auf erneute Einladungen auf die US-PGA-Tour, wo er sich etablieren möchte. „Ich möchte mich in Amerika durchsetzen, aber ich glaube nicht, dass ich einmal voll dort leben möchte. Es würde mir schwer fallen, meine Kumpels auf der European Tour gar nicht mehr zu sehen“, sagte der 32-Jährige, der sich am Sonntag über zu schlechte Putts ärgerte.
Zufrieden mit seinem Abschneiden auf Position 22 mit 277 (68+70+69+70) Schlägen konnte der Nürnberger Bernd Ritthammer sein. Für ihn geht es nach dem Ausflug auf der Europa-Tour wieder eine Klasse tiefer auf die Challenge Tour. „Ich muss dort 15. am Jahresende werden, dann schaffe ich den Aufstieg wieder“, sagte der Franke. „Das Beste wäre, ein Turnier zu gewinnen.“
Für Maximilian Kieffer aus Düsseldorf war der erste professionelle Wettkampf auf deutschem Boden eine neue Erfahrung. Rang 35 und 280 (68+73+70+69) Schläge auf dem Konto fand er in Ordnung, aber nicht richtig gut. Zu viele Verpflichtungen rund um den Wettkampf schlauchten den 22-Jährigen. „Ich habe nicht unbedingt mein bestes Golf gezeigt, es war schwer, die Balance zu finden, alle glücklich zu machen und sich dann auf Golf zu fokussieren“, sagte Kieffer. Bereits am Sonntagabend ging sein Flieger nach London. Am Montagmorgen begann auf dem Golfplatz in Sunningdale bereits um 7.15 Uhr die 36-Löcher-Qualifikation für die British Open.