Kaymer gleichauf mit Woods bei US Open

San Francisco (dpa) - Tag drei der US Open lief für Golfprofi Martin Kaymer wie am Schnürchen. Nach einer Klasse-Runde mit 69 Schlägen auf dem Par 70-Kurs des Olympic Club in San Francisco schob sich der Düsseldorfer mit 214 Gesamtschlägen (74+71+69) von Platz 29 auf Rang 14 vor.

Kaymer liegt somit gleichauf mit Tiger Woods, der am Samstag an den Putts verzweifelte und mit einer 75 ins Clubhaus kam. Beide gehen mit fünf Schlägen Rückstand auf die Spitze in den Abschlusstag des zweiten Majors. „Es ist noch viel Golf zu spielen und es kann schnell nach oben, aber genau so schnell auch nach unten gehen“, sagte Kaymer.

Die Führung übernahmen der nordirische US Open-Gewinner von 2010, Graeme McDowell, und der 42 Jahre alte Jim Furyk (Sieger 2003) mit jeweils 209 Schlägen. Eine weitere starke Runde gelang Alex Cejka. Der Münchner spielte Par und verbesserte sich von Platz 51 auf Rang 32. Besonders stark spielte er die Bahn sieben, als er mit dem zweiten Schlag zum Eagle (zwei unter Par) einlochte.

Kaymer war äußerst zufrieden nach dem dritten Durchgang. Eine Zusatzschicht auf der Driving Range hatte sich ausgezahlt. Die langen Schläge kamen genauer. „Meine Abschläge und das Eisenspiel waren deutlich besser“, sagte der 27-Jährige, der auf dem langen und kniffligen Lake Course nach einem mageren Rundenstart auf den ersten neun Löchern um den Score kämpfte. Mit sechs Birdies machte er drei Bogeys und ein Doppel-Bogey gut.

Der 14-malige Major-Champion Woods, der bei Halbzeit des mit 7,5 Millionen US-Dollar dotierten Grand Slam zusammen mit seinen Landsleuten Furyk und David Toms noch vorn gelegen hatte, haderte dieses Mal nicht mit seinen Drives. Aus Vorsicht ließ der Kalifornier an den schmalen Bahnen seinen Driver in der Tasche stecken, nahm sich ein Holz drei oder sogar ein Eisen am Abschlag. Dafür haderte er mit den knochentrockenen Grüns, die ihm im Gegensatz zu den meisten Kollegen zu langsam vorkamen. „Ich kämpfe hier noch um den Sieg. Der Rückstand beträgt nur fünf Schläge, das kann man hier definitiv noch aufholen“, sagte Woods dem Internetportal „golf.de“. Seit vier Jahren hat die ehemalige Nummer 1 der Welt kein Masters-Turnier mehr gewonnen.

Erstaunliches leistete der 17 Jahre alte Amateur Beau Hossler, der vor dem Abschlusstag einen Schlag besser liegt als Landsmann Woods. In seiner 70er-Runde spielte er vier Birdies direkt nach vier Bogeys. Umjubelt von den Zuschauern arbeitete sich der Südafrikaner Ernie Els mit einer 68 nach vorn und teilt sich Rang vier.

Früh ausgeschieden auf dem langen und anspruchsvollen Platz waren der Weltranglisten-Erste Luke Donald (England), Titelverteidiger Rory McIlroy aus Nordirland und Bubba Watson (USA). Auch der 14 Jahre alte Amateur Andy Zhang aus Florida scheiterte am Cut.