Kaymer trennt sich von Caddie Donald

Alveslohe (dpa) - Die Golfer blicken nach London und träumen von Rio de Janeiro, wo sie dabei sein dürfen. Für Kaymer ist Olympia wichtiger als jeder andere Wettbewerb. Zunächst kämpft der Düsseldorfer aber in den USA um einen Platz im Ryder-Cup-Team - für den Erfolg trennt er sich vom Caddie.

Ein Start bei Olympia in Rio wäre für Martin Kaymer wichtiger als der Ryder Cup oder ein Majorsieg. „Olympische Spiele sind das Allergrößte, jeder Sportler träumt davon“, sagte der Golfprofi auf Gut Kaden bei Hamburg, wo er beim Einladungsturnier seines Sponsors Achter wurde. „Ich wäre gern in London gewesen. Es ist schade, dass ich nicht dabei sein kann. Ich habe viele Freunde dort.“ Schon am Fernseher habe der 27-Jährige eine Gänsehaut bei der Eröffnungsfeier bekommen und sich vorgestellt, wie es wäre, in vier Jahren in Rio de Janeiro ins Stadion einzulaufen. Dort wird die Sportart ihr Comeback bei den Spielen geben.

„Das muss toll sein, diese große Unterstützung, die man erfährt, vom ganzen Land“, meinte Kaymer, der nur aus der Ferne dem deutschen Olympia-Team die Daumen drücken kann. Trotz seines zweiten Wohnsitzes in den USA und der häufigen Reisen von einem Kontinent zum anderen ist der Düsseldorfer stark in Deutschland verwurzelt. Dort genießt er die wenigen Tage zwischen den Wettbewerben mit Bruder Philipp, Kumpel und HSV-Schlussmann René Adler und entspannt beim Rasenmähen für die Großmutter.

Der Profi fliegt schon am Montag nach Ohio, um beim wichtigen Bridgestone Invitational und danach bei der PGA Championship Punkte für den Ryder Cup zu sammeln. Nach dem verpassten Cut bei den British Open und dem Abrutschen in der Ryder-Cup-Wertung auf Rang neun setzt der Weltranglisten-18. zum Endspurt für den Kontinentalvergleich mit den Amerikanern Ende September an.

Für den Erfolg trennt er sich nach 14 Monaten Zusammenarbeit von seinem Caddie Christian Donald. Bereits in die USA wird ihn der Bruder des Weltranglisten-Ersten Luke Donald nicht mehr begleiten, stattdessen verpflichtete er erneut den erfahrenen Craig Connelly. Mit dem Schotten an seiner Tasche gewann Kaymer vor zwei Jahren die PGA Championship - das wichtige Masters in zwei Wochen.

„Jetzt kommen Riesenturniere und ich will richtig Gas geben“, betonte Kaymer, dem das Verpassen des Jahreshöhepunkts sehr wehtun würde. Er gibt zu, erstmals in seiner steilen Sportlerkarriere bis zur Nummer eins der Welt vor Jahresfrist ein Tief zu durchleben. Doch hektisch wird der bodenständige Rheinländer noch lange nicht.

Der zehnmalige Turniergewinner muss aber aufpassen, dass der Spanier Sergio Garcia und der Belgier Nicolas Colsaerts ihn nicht überholen, um beim wichtigsten Teamwettbewerb in Medinah/Illinois dabei zu sein. Nach zuletzt starken Leistungen hat der europäische Ryder-Cup-Kapitän José Maria Olazabal den Ratinger Marcel Siem sogar für eine der zwei Wildcards ins Spiel gebracht. Darauf kann Kaymer nach seiner Schwungumstellung und mageren Ergebnissen nicht hoffen.