2008-Sieger Kaymer schob sich nach einem bemerkenswerten Zwischenspurt mit 138 Schlägen (70+68) hinter dem neuntplatzierten Siem (137-69+68) von Platz 32 auf Rang 15 vor. Das Duo aus dem Rheinland trägt beim mit zwei Millionen Euro dotierten Europa-Turnier nun die deutschen Hoffnungen.

Die Führung teilten sich zur Halbzeit Henrik Stenson (134-64+70/Schweden) und George Coetzee (134-67+67/Südafrika). Altmeister Bernhard Langer musste nach dem schlechtesten Ergebnis seiner Karriere mit 155 Schlägen (76+79) über 36 Löcher auf dem Par 72-Kur wie der Vorjahresdritte Alexander Cejka (144+71+73) passen.

Der Rest der insgesamt 15 deutschen Starter hatte ebenfalls keine Chance auf die Schlussrunden und den Siegerscheck von 333 330 Euro. Dem Paderborner Alexander Knappe (148) gelang immerhin der Schlag des Tages mit einem Ass am 2. Grün über 203 Meter direkt ins Loch.

„Wenn ich am Sonntag zwei oder drei Schläge Rückstand auf die Spitze habe, wäre das eine gute Ausgangsposition. Es war toll, wie mich die Zuschauer unterstützt haben“, meinte Kaymer. „Damals habe ich mit sechs Schlägen geführt und die Fans haben mich zum Sieg gepusht“, erinnerte der Rheinländer an seinen Erfolg 2008.

Der Hype um den Weltranglisten-Dritten setzte sich mit 16 700 Fans auch am sonnigen Freitagmorgen fort. Die provisorischen Parkplätze platzten früh aus allen Nähten. Starke Regenfälle seit Donnerstag hatten die dafür vorgesehene Bauernwiesen unbefahrbar gemacht. Als Kaymer um 13.10 Uhr an den Abschlag ging, folgten wieder Tausende den Spuren des Profis.

Nach seinem 39. Rang bei der US Open spielte der Major-Sieger ganz nach dem Geschmack der Fans wie befreit auf. Sieben Löcher in Par folgten vier Birdies des 26-Jährigen bis zum 11. Grün. Dann holte der Rheinländer bei vier Pars in Serie Luft und glich das einzige Bogey der Runde mit einem Birdie am 18. Grün aus.

Noch besser machte es Siem: Direkt hinter dem Flight von Kaymer mit Titelverteidiger David Horsey (139) und US-Stargast Dustin Johnson (141) machte der 30-Jährige mit einem Eagle am 11. Grün einen Sprung nach vorne. „Endlich ist mein Schwung wieder perfekt. Bis auf zwei Löcher lief alles riesig gut. Ich wünsche mir endlich einmal vier gute Runden. Das ist mir wichtiger. Aber ein Top Ten- Platz ist das Minimum.“

Deutschlands erfolgreichster Golfprofi Langer katapultierte sich nach seiner 76er Auftakt-Runde mit einer 79 aus dem Rennen und scheiterte auch im 21. Versuch, erstmals seit 1989 das Heimspiel zu gewinnen. „Wenn es mit den Schmerzen nicht besser wird, hat es keinen Sinn - längerfristig“, meinte der zweimalige Masters-Sieger aus Anhausen, den in den Tagen von München ein schmerzender Daumen behinderte.