Ryder Cup: Europa vs. USA mit 10:6 vorn - Kaymer kämpft
Gleneagles (dpa) - Die Spannung beim 40. Ryder Cup ist kaum zu überbieten: Nach vier Runden lag Europa am Samstag mit 10:6 gegen die USA in Führung.
Vor zwei Jahren hatten die Amerikaner in Medinah mit dem gleichen Ergebnis vorn gelegen, am Ende aber verloren. Nur Martin Kaymer kam in den Vierer im schottischen Gleneagles nicht richtig klar. Möglicherweise liegt ihm das Einzel mehr. Das kann er am Sonntag gegen Masters-Sieger Bubba Watson beweisen.
Seine Vormittagspartie verlor der Weltranglisten-Zwölfte mit seinem Partner Thomas Björn aus Dänemark. Zwar führten sie nach vier Löchern mit zwei Punkten, aber danach verließ sie das Glück, die Abschläge wurden ungenau. Die US-Youngsters Patrick Reed/Jordan Spieth drehten wie schon am Freitag richtig auf und machten das Match an Loch 15 zu.
Im klassischen Vierer, bei dem die Spieler abwechselnd einen Ball schlagen, erkämpfte der 29-Jährige aus Mettmann mit dem Engländer Justin Rose einen halben Punkt. „Es war eine aufregende Partie, wir hatten Chancen und haben am Ende verdient einen halben Punkt geholt“, sagte Kaymer, der viele Putts ganz dicht am Loch vorbeischob.
Einen Rekord stellten Rose und Henrik Stenson (Schweden) auf dem 6624 Meter langen Kurs am Fuße der Highlands auf. Die beiden gewannen ihr drittes Match nacheinander bereits am 16. Loch und stellten mit zwölf Birdies eine Bestmarke auf. Dabei gelangen ihnen auf dem PGA Centenary Course zehn Birdies (ein Schlag unter Par) in Serie. „Ja, es lief richtig gut. Wir haben fast alle Situationen gut eingeschätzt“, sagte Rose.
Dabei waren die erfahrenen Bubba Watson und Matt Kuchar nicht einmal schlecht: Sie steuerten ebenfalls neun Birdies bei, so dass die Paarung mit insgesamt 21 Unterspielungen zusammen einen weiteren Rekord verzeichnete.
Der Weltranglistenerste Rory McIlroy aus Norirland drehte zusammen mit Ian Poulter (England) das letzte Vormittagsmatch gegen Jimmy Walker/Rickie Fowler und holte einen halben Zähler. Poulter glich die amerikanische Führung mit einem langen Putt auf dem 16. Grün aus und schrie seine Freude laut heraus. „Mr. Ryder Cup“ kam mit einer Bilanz von 12 Punkten aus 15 Matches zu dem Kontinentalwettkampf in Schottland. Am Freitag hatte Poulter allerdings mit Lokalmatador Stephen Gallacher verloren.
Richtig gut drauf war im zweiten Tagesmatch McIlroy mit seinem Lieblingspartner Sergio Garcia. Das Duo siegte gegen die erfahrenen Jim Furyk/Hunter Mahan bereits nach 16 Bahnen. „Rory spielt fantastisches Golf, es ist toll, so einen Partner zu haben“, sagte Garcia, der die Stimmung der 45 000 Zuschauer genoss und McIlroy zwischendurch immer wieder umarmte.
Seinen zweiten Punkt holte der französische Neuling Victor Dubuisson mit dem Nordiren Graeme McDowell: Sie besiegten Jimmy Walker/Rickie Fowler am 14. Loch. „Er ist der neue Superstar, da bin ich ganz sicher. Er ist so talentiert. Er ist der beste Spieler seit Rory McIlroy, mit dem ich sonst spielte“, sagte Majorsieger McDowell über den 24-Jährigen.
Nicht zum Einsatz kam am Samstag der Amerikaner Phil Mickelson, der schon am Vortag einen müden Eindruck gemacht hatte. Auch Webb Simpson und Keegan Bradley wurden von Kapitän Tom Watson nicht berücksichtigt. Bei den Europäern fehlte nur Lokalmatador Stephen Gallacher. In den zwölf Einzeln müssen am Sonntag aber alle ran.