Titelverteidiger Kaymer außer Tritt: Fehlstart

Abu Dhabi (dpa) - Herbe Enttäuschung für Deutschlands Golf-Star Martin Kaymer zur Saisonpremiere in der Wüste: Der 27-jährige Titelverteidiger benötigte zum Auftakt der Abu Dhabi Golf Championship bei seinem kapitalen Fehlstart 77 Schläge für den Par 72-Kurs.

Nur im April 2011 beim US-Masters hatte Kaymer zuletzt mit einer 78er Runde noch schwächer gespielt - und den Cut verpasst. Der dreimalige Abu-Dhabi-Sieger lag mit seinen fünf Schlägen über Par auf Rang 115 unter 129 Konkurrenten fast aussichtslos hinter dem Führungsduo Robert Karlsson (67/Schweden) und US-Open-Sieger Rory McIlroy (67/Nordirland). Schlaggleich dahinter folgten Richard Finch (68/England), Gareth Maybin (68/Nordirland) und Jean-Baptiste Gonnet (68/Frankreich).

Der Schlag des Tages gelang dem Spanier Segio Garcia im Flight mit Kaymer mit einem Hole-in-One am zwölften Grün. Abu-Dhabi-Debütant Tiger Woods, mit rund 2,5 Millionen Dollar Antrittsgeld geködert, blieb mit einer 70er-Runde unterdessen im Soll.

„Abu Dhabi ist eine ganz spezielle Championship für mich. Allein die Weltklasse-Konkurrenz mit sechs aus den Top Ten ist die größte Herausforderung von allen bisherigen Starts hier“, hatte Kaymer vor dem ersten Abschlag gesagt. Im Vorjahr hatte er bei seinem Sieg das mit 2,7 Millionen Dollar dotierte Turnier mit einer 67 eröffnet. Aber mit einem Doppelbogey gleich an Loch eins sowie vier weiteren Bogeys und nur einem Birdie kam Kaymer komplett aus dem Tritt. Nach dem Schlagverlust am letzten Loch ging der Weltranglisten-Vierte ratlos zur Scorecard-Kontrolle. Dagegen lieferten die Deutschen Alexander Cejka (72/Las Vegas) und Marcel Siem (72/Ratingen) beim dem stark wie nie besetzten Europa-Turnier auf dem geteilten Rang 35 einen soliden Saisoneinstand. Der Sieger erhält 347 024 Euro.

Der 36 Jahre alte Woods zog als Publikumsmagnet im Spitzenflight mit den Weltranglisten-Führenden Luke Donald (71) und McIlroy auf dem fast 7000 Meter langen Platz wieder einmal die meisten Fans hinter sich her. „Für mich war es schwierig, das richtige Gefühl für diese Grüns zu bekommen“, kommentierte Woods seinen ersten Auftritt in diesem Jahr. Nach zweijähriger Erfolglosigkeit seit 2009 hatte der Sportmilliardär im Dezember seine Durststrecke mit dem Turniersieg in den USA beendet und war „so fit wie noch nie seit zwölf Jahren“ der lukrativen Einladung gefolgt.

Auch Branchenprimus Luke Donald verließ auf den Grüns das Glück. „Rory hat mehr Chancen genutzt, ich habe zu viele ausgelassen“, haderte der weltweit beste Golfprofi von 2011. „Es ist ein gutes Resultat und ein toller Start“, meinte McIlroy. „Aber meine Drives waren nicht allzu gut.“