Kaymers Siegchancen bei Saisonfinale am Nullpunkt
Dubai (dpa) - Deutschlands Golfstar Martin Kaymer muss seine Ziele bei der Dubai World Championship korrigieren. Der Weltranglisten-Vierte hat die Spitze beim Saisonfinale der Europa-Tour nach zwei Runden in der Wüste aus den Augen verloren.
Einen Tag nach der schwachen Auftaktrunde fiel der 26-Jährige am Freitag mit 144 Schlägen (73+71) vom 35. auf den 36. Platz zurück. Der Rückstand auf den spanischen Spitzenreiter Alvaro Quiros (132-68+64) hat sich nach zwei Runden auf zwölf Schläge vergrößert. Die Chancen auf den dritten Saisonsieg sind auf dem Par 72-Kurs im Jumeirah Golf Estates GC gen Null gesunken. „Für das Turnier bin ich noch nicht ganz zufrieden, da bin ich noch einige Schläge hinten“, bekannte Kaymer nach einem Bogey am 3. sowie einem Doppelbogey am 9. Grün.
Der nordirische Topfavorit Rory McIlroy (137-66+71) teilte sich hinter Spitzenreiter Quiros und dem Schweden Peter Hanson (136-64+72) Rang drei mit dem Engländer Robert Rock (137-68+69). Im Rennen um den Sieg und Platz eins in der Europa-Geldrangliste liegt der Weltranglisten-Erste Luke Donald (140-72+68) bei dem mit insgesamt 15 Millionen Dollar dotierten Saisonfinale in Dubai auf Rang 12.
„Die ersten Neun habe ich wenig Putts gelocht. Die letzten fünf waren mit drei Birdies ein versöhnlicher Abschluss“, tröstete sich Kaymer. Für den Mann aus Mettmann ging und geht es nur noch um Rang zwei in der Abschlussgeldrangliste. Platz eins war schon vor dem Start nicht mehr machbar. Mit 2,830 264 Millionen Euro Preisgeld-Prämien liegt Kaymer bisher hinter den uneinholbaren Ryder Cup-Kollegen Donald (3,856 394) und McIlroy (3,066 606) nur auf Rang drei.
Vor allem das Doppelbogey am neunten Loch hatte Kaymer verärgert und aus dem Rhythmus gebracht. „Das war bitter. Der Abschlag war relativ schlecht - hoch rechts in den Bunker. Ich habe dann leider eine Kante erwischt und der Ball ist im Bunker geblieben. Ich hatte keine Option und konnte nur rauschippen“, meinte der US-PGA Champions von 2010.
Kaymers Kumpel Quiros dagegen glänzte mit einem Eagle (zwei Schläge unter Par) am 18. Grün und verbessert damit schlagartig seine Chance auf den mit 1,125 Millionen Dollar (910 348 Euro) dotierten Turniersieg. Der Gesamtsieg im „Race to Dubai“, den Quiros aber auch nicht mehr erreichen kann, wird mit einem Bonus von 1,5 Millionen Dollar (1,119 Million Euro) belohnt. Dazu werden für die ersten 15 im Geldranking noch 4,4 Millionen Euro anteilig ausgeschüttet.
Sollte McIlroy eine Woche nach dem Sieg in Hongkong auch in Dubai gewinnen, dürfte Donald nicht schlechter als auf Rang neun einkommen. Sonst würde der 38-Jährige den 22-jährigen Youngster aus Holywood im Gesamtklassement an sich vorbeiziehen lassen müssen.
Allerdings steht McIlroy unter medizinischer Beobachtung. Die Ärzte haben körperliche Erschöpfungsprobleme und einen Virus bei dem Vielspieler nach mehr als 20 Saisonstarts diagnostiziert. Zudem senkt sich der Blutzuckerspiegel auf der Runde schell ab. Die Ärzte haben ihm geraten, jegliches Training zu unterlassen und nicht in den Kraftraum zu gehen: „Es geht ihm gut, aber er muss seine Energien konservieren“, hieß es.