Gomez belohnt die Bayern

Das späte Tor des Top-Stürmers beim 2:1 gegen Real hält den Münchner Traum vom Finale wach.

München. Vamos FC Bayern! Nach dem zwölften Königsklassen-Treffer von Mario Gomez beim 2:1 (1:0) gegen Real Madrid müssen die Münchner nur noch einmal über sich hinauswachsen, um sich den Traum vom Heimfinale in der Champions League zu erfüllen.

Der brillante Franck Ribéry hatte am Dienstag in einem hochklassigen Halbfinale in der 17. Spielminute die Führung erzielt. Der Schock kam kurz nach der Pause, als ausgerechnet der deutsche Nationalspieler Mesut Özil (53.) für die Königlichen ausgleichen konnte.

Nach einer Vorlage von Philipp Lahm ließ Gomez (90.) jedoch die 66 000 begeisterten Zuschauern in der Münchner Arena jubeln und bescherte eine gute Ausgangslage für den entscheidenden Showdown am 25. April.

Im Schaulaufen der Weltstars gab Ribéry im Vergleich mit dem Portugiesen Cristiano Ronaldo insgesamt den Ton an. Nachdem er sich 2010 mit einer Roten Karte im Halbfinale gegen Olympique Lyon selbst den Finaleinsatz gegen Inter Mailand (0:2) vermasselt hatte, brillierte der Franzose auf der großen Bühne und erzielte im 29. Champions-League-Spiel sein zehntes Tor.

Doch in der für Real entscheidenden Szene war der insgesamt blasse Cristiano Ronaldo da und bereitete den Ausgleich durch Özil beim Münchner Sekundenschlaf vor. Für die gewünschte defensive Organisation setzte FCB-Trainer Jupp Heynckes erstmals seit Bastian Schweinsteigers Schlüsselbeinbruch gegen den SSC Neapel (3:2) Anfang November in der Königsklasse wieder von Beginn an auf die „Riesen-Erfahrung“ des 27-Jährigen. Der Mittelfeld-Stratege stellte in dem einstündigen Einsatz aufsteigende Form unter Beweis, ließ aber die letzte Sicherheit vermissen.

So leitete Schweinsteiger die erste Großchance von Real ein. Den Fehlpass in der siebten Minute fing der umsichtige Sami Khedira ab, Özil steckte auf den überragenden Karim Benzema durch. Den Schuss des Franzosen konnte Nationaltorwart Manuel Neuer mit seiner ersten Parade über die Latte lenken. In der Real-Angriffsmaschine bestach neben dem immer gefährlichen Stürmer Benzema vor allem Özil mit seinen technisch brillanten Dribblings.

Nach einer Viertelstunde wurden die Münchner mutiger — und der überragende Ribéry sorgte für Gefahr. Bei seinem ersten Vorstoß in den Real-Strafraum hätte sich der neunmalige Königsklassen-Sieger nicht über einen Strafstoß beschweren dürfen, da Sergio Ramos den Franzosen am Trikot zog. Howard Webb ließ jedoch weiterspielen. Der britische Schiedsrichter sorgte mit einem Gelbfestival dafür, dass sieben Bayernspieler bei einer weiteren Verwarnung im Rückspiel für das Finale am 19. Mai gesperrt wären.