Handball: Peinliche Leistung zum EM-Auftakt
Die deutsche Nationalmannschaft verliert mit 24:27 gegen Außenseiter Tschechien. Kapitän Hens ist deprimiert.
Nis. Fassungslos, ratlos und besiegt — die deutsche Handball-Nationalmannschaft wirkte nach der 24:27 (9:14)-Niederlage am Sonntagabend gegen Tschechien wie ein Team, das mit der Europameisterschaft in Serbien bereits nach dem ersten Spieltag abgeschlossen hat.
Am Dienstag treffen die Geschlagenen in Nis allerdings (18.15 Uhr/ARD) auf Mazedonien. Schwer vorstellbar, dass dem Team um Pascal Hens der ersehnte Befreiungsschlag gelingt. Was ist nur los mit der deutschen Nationalmannschaft? Kapitän Hens zuckte ratlos mit den Schultern. „Vielleicht haben wir nach dem verpassten Start zu viel nachgedacht.“
Die Tschechen hatten ihren Gegner mit einer offensiven Deckung überrascht. Die Deutschen fanden keine Lösungen, lagen nach einer knappen Viertelstunde mit 3:9 zurück. „Wir haben nach dem Fehlstart den Faden verloren, unsere Leichtigkeit“, sagte Hens, der wahrscheinlich sein letztes Turnier im Dress der Nationalmannschaft erlebt. „Wir haben als Team in den letzten zwei Jahren nicht viel gewonnen, woher soll das Selbstvertrauen also auch kommen?“
Welche Berge Teamgeist versetzen kann, zeigten die Tschechen eindrucksvoll. Zwar hatte das Personal nicht die Klasse des Gegners, aber der Wille übertünchte diese Defizite. Da spielte es auch keine Rolle, dass Mittelmann Tomas Sklenak beim Zweitligisten ThSV Eisenach beschäftigt ist und sich dort offenbar ein kleines Bäuchlein leisten kann.
Als die Deutschen auf 19:20 (45.) herankamen und die Tschechen ihnen mit einem Wechselfehler eine Überzahl schenkten, hämmerte Lars Kaufmann den Ball einmal mehr überhastet neben den Pfosten. Im Gegenzug brach der siebenfache Torschütze Filip Jicha mit einem herrlichen Treffer den Bann, und die Schützlinge von Bundestrainer Martin Heuberger ließen wieder die Köpfe hängen.
Die Tschechen zogen gegen zügig auf 24:19 davon und retteten das Polster ins Ziel. Hens wirkte tief deprimiert, sagte aber: „Wir müssen nach vorne schauen, noch ist nichts verloren.“
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