ARD und ZDF: Wohl keine Live-Spiele von Handball-WM 2017
Hannover (dpa) - Nach dem deutschen Vorrundensieg gegen Schweden bei der Handball-EM haben ARD und ZDF erneut darauf hingewiesen, bei der nächsten WM 2017 wohl keine Live-Spiele zeigen zu können.
Demnach sehen sich die beiden öffentlich-rechtlichen Sender nicht in der Lage, die technischen Forderungen von Rechteinhaber beIN Sports aus Katar umsetzen zu können. Die Agentur fordert, dass nur Sender mit einer verschlüsselten Satellitenausstrahlung die Weltmeisterschaft im kommenden Januar in Frankreich live ausstrahlen dürfen.
„Das bedeutet, dass über 18 Millionen Satelliten-Haushalte, das sind fast die Hälfte aller TV-Haushalte in Deutschland, die Handball-Übertragungen nicht empfangen könnten. Für ARD/ZDF ist damit nach aktuellem Stand keine umfassende Live-Berichterstattung von der Handball-WM 2017 vorstellbar“, hieß es in einer ZDF-Erklärung.
Bereits im vergangenen Jahr hatte es keine bewegten Bilder von der WM in Katar im Free-TV gegeben. Nach gescheiterten Verhandlungen mit mehreren deutschen Medien-Unternehmen hatte sich Sky die deutschen Rechte gesichert und die Spiele im Pay-TV für seine Kunden gezeigt.
Rechteinhaber beIN Sports ist eine Tochtergesellschaft des katarischen TV-Imperiums Al Jazeera. Die Internationale Handball-Föderation (IHF) hatte die weltweiten TV-Rechte für die Rekordsumme von rund 80 Millionen Euro verkauft. Der Kontrakt umfasst je zwei Weltmeisterschaften bei den Männern sowie bei den Frauen (2015 und 2017). Die Frauen-WM in Dänemark im vergangen Dezember war nicht im deutschen Fernsehen gezeigt worden.
Von der aktuellem EM in Polen zeigen beiden Sender alle deutschen Spiele live. Die zweite Halbzeit des deutschen Vorrundenspiels am Montagabend gegen Schweden (27:26) sahen 4,34 Millionen Zuschauer (13,3 Prozent Marktanteil) in der ARD.