Aufbruch bei Handballern: Einstand für Heuberger
Liebenberg (dpa) - Aufbruch als Härtetest: Zum Einstand ihres neuen Bundestrainers Martin Heuberger messen sich die deutschen Handballer mit der Weltspitze. Am Donnerstag eröffnet die Auswahl des Deutschen Handballbundes (DHB) in Berlin mit der Partie gegen den WM-Zweiten Dänemark den Supercup.
Zugleich ist das Vier-Nationen-Turnier mit den weiteren Gegnern Schweden und Spanien ein Neustart für die Handballer, die zuletzt mit den Plätzen zehn bei der EM 2010 und elf bei der WM zu Jahresbeginn herb enttäuscht hatten. „Das Wort Aufbruchstimmung trifft es gut. Es ist ein Signal, dass es nach solchen Turnieren wie zuletzt nicht so weitergehen kann. Wir freuen uns auf dieses Turnier und die EM“, sagte Spielmacher Michael Haaß (Göppingen).
Für sein Debüt als verantwortlicher Männer-Coach hat sich Heuberger drei der vier weltbesten Teams nach Deutschland geholt. Bis auf Titelträger Frankreich sind die Halbfinalisten der vergangenen WM die Kontrahenten bei seiner Feuertaufe. „Eine gewisse Grundnervosität kann ich nicht leugnen“, gestand der bisherige Junioren- Bundestrainer, der am 1. Juli die Nachfolge von Heiner Brand angetreten hatte.
Nach dem Auftaktspiel des Supercups trifft das DHB-Team am Samstag in Hannover auf Schweden und zum Abschluss am Sonntag im westfälischen Halle auf Spanien. „Das ist ein sehr wichtiges Turnier für mich. Wir haben vor der Europameisterschaft nur wenige Maßnahmen. Die Gegner sind auf einem Topniveau und deswegen ein guter Gradmesser. Danach können wir einordnen, wo wir stehen“, urteilte Heuberger.
Bei seiner Premiere kann der Schutterwälder auf seine stärkste Mannschaft bauen. Zwar musste er kurzfristig den Kieler Rechtsaußen Christian Sprenger wegen einer Wadenzerrung durch den Berliner Markus Richwien ersetzen. Doch Kapitän Pascal Hens, dessen Einsatz zuletzt wegen Fußproblemen fraglich war, gab Entwarnung. „Ich bin nicht mehr der Jüngste. Die Füße sind kaputt. Ich muss zwar aufpassen, aber zum Spielen reicht es“, erklärte der 31-jährige Rückraumspieler vom deutschen Meister HSV Hamburg.
Die Zielstellung für das traditionsreiche Turnier, bei der die deutsche Mannschaft mit dem sechsten Erfolg zum alleinigen Rekordsieger werden kann, ist klar: Einspielen für die EM vom 15. bis 29. Januar 2012 in Serbien. Denn nur dort kann die DHB-Auswahl ihre letzte Chance auf die Qualifikation für die Olympischen Spiele in London wahrnehmen. „Ich weiß um die Schwere der Aufgabe. Deswegen kommt uns der Supercup gerade recht, weil wir starke Teams als Gegner haben“, sagte Heuberger.
Und nicht zuletzt wollen die Handballer auch ihr zuletzt angekratztes Image aufpolieren. „Jedes Spiel und jedes Training ist sehr wichtig. Deswegen müssen wir die drei Spiele beim Supercup nutzen. Und dann spielen wir natürlich zu Hause und wollen auch was zeigen“, erklärte Kapitän Hens.