Ausrufezeichen: THW Kiel deklassiert HSV Hamburg

Leipzig (dpa) - Abschluss mit Ausrufezeichen: Der THW Kiel hat sich in der Handball-Bundesliga mit einer Meisterleistung aus dem Jahr 2013 verabschiedet. Mit Spielfreude und großer Entschlossenheit deklassierte der Titelverteidiger zu Hause Champions-League-Sieger HSV Hamburg mit 35:24 (19:12).

Für den Rekordmeister trafen Marko Vujin zehnmal und Filip Jicha neunmal, bei Hamburg warf Joan Canellas sechs Tore. „Das ist Wahnsinn“, sagte Kiels Nationalspieler Dominik Klein im Interview des Fernsehsenders Sport1. Dank des starken Torhüters Johann Sjöstrand führte Kiel schon in der 41. Minute vorentscheidend mit 24:13 und gab bis zum Ende nicht nach. Die Jagd nach dem 19. deutschen Meistertitel setzt das Team von Trainer Alfred Gislason nach der EM-Pause am 4. Februar beim VfL Gummersbach fort.

Überschattet wurde die Partie des Spitzenreiters gegen den bisherigen Tabellendritten von einer mehrminütigen Unterbrechung, weil ein Zuschauer zusammengebrochen war und notärztlich versorgt werden musste. Anschließend wurde er zur weiteren Behandlung ins Krankenhaus gebracht.

Tabellenzweiter bleibt die SG Flensburg-Handewitt, die dem SC Magdeburg mit 38:28 (18:12) keine Chance ließ. Die Magdeburger waren lediglich bis zum 7:7 (12.) ebenbürtig, leisteten sich im Anschluss jedoch zu viele Fehler. Der einstige Champions-League-Gewinner wartet nach zwei Spielen unter Interimstrainer Uwe Jungandreas weiter auf den ersten Sieg. Die Flensburger hingegen sind mit nur zwei Punkten Rückstand einziger ernsthafter Verfolger des THW Kiel.

Wieder Dritter sind die Rhein-Neckar Löwen, die durch einen 33:29 (19:15)-Erfolg gegen GWD Minden Hamburg auf Platz vier verdrängten. Lange Zeit lief der Favorit einem Rückstand hinterher und selbst beim 29:26 (53.) war der erhoffte Sieg nicht sicher. Uwe Gensheimer war mit acht Tore erfolgreichster Löwen-Torschütze.

Auf Platz fünf folgen die Füchse Berlin, die nach der jüngsten 22:23-Niederlage in Eisenach nur knapp eine erneute Blamage verhinderten. Gegen HBW Balingen-Weilstetten mühten sich die Berliner zu einem schmeichelhaften 30:29 (19:12)-Erfolg. Vor 8226 Zuschauern waren für Berlin Pavel Horak (8) und für die Gäste Manuel Liniger (9) die besten Werfer. Ein bemerkenswerter Auswärtssieg gelang dem VfL Gummersbach mit dem 34:27 (18:16) beim Bergischen HC. Der TuS N-Lübbecke setzte sich mit 34:29 (17:17) gegen die HSG Wetzlar durch.

Den höchsten Sieg des 20. Spieltages feierte der TBV Lemgo mit dem 40:22 (20:10) gegen den ThSV Eisenach. Nur vier Tage nach dem Coup gegen Berlin war der Aufsteiger aus Thüringen nur ein Schatten seiner selbst und wurde von den Lemgoern für jeden Fehler bestraft. Timm Schneider war mit zehn Treffern überragender Spieler beim Gastgeber. Bei den Eisenachern zeigte nur der zehnmalige Torschütze Faruk Vrazalic Normalform.