Bergischer HC: Moen und Karason haben verstanden

Vor dem Spiel in Bietigheim hatte Trainer HaDe Schmitz intensive Einzelgespräche geführt. Das fruchtete.

Wuppertal. Nach zuvor vier Sonntagsspielen in Folge konnten die Handballer des BergischenHC das Wochenende endlich einmal komplett ausspannen. Und das konnten sie auch noch mit einem guten Gefühl tun, denn ihre Arbeit hatten sie am Freitagabend zur Zufriedenheit ihres Trainers mit einer starken Leistung und einem 35:32-Sieg erledigt.

Wobei allerdings 16 Minuten vor Schluss die Partie in Bietigheim beim Zwischenstand von 22:26 fast schon verloren schien. Doch dann zahlte sich aus, dass bei den "Löwen" unter der Woche nicht nur intensiv trainiert, sondern auch immer wieder viel gesprochen wird.

Mit Kristoffer Moen hatte Trainer HaDe Schmitz nach dem schwachen Spiel gegen den TV Groß-Umstadt ein längeres Gespräch geführt. Thema: Warum passieren beim BHC immer wieder diese Leistungseinbrüche während eines Spiels? Schmitz’ Meinung: Wir haben zu wenige Führungspersönlichkeiten. Zu wenige, die andere Mitspieler kräftig zurechtweisen auf dem Spielfeld.

Moen sei aufgrund seiner Erfahrung und seines Kampfgeists nun mal einer, der diese Rolle übernehmen könne. Und gegen Bietigheim tat der Champions League erfahrene Norweger dann auch genau das. "Da haben einige Spieler ganz erschreckt geguckt, als er die angeschrieen hat", sagt Schmitz.

Doch auch andere Gesprächspartner zeigten, dass die Worte des Trainers auf fruchtbaren Boden gefallen waren. Runar Karason und Jan Behr zum Beispiel. Die beiden Rückraumakteure kamen bereits im ersten Durchgang in die Partie, weil es auf den Halbpositionen bei der Stammbesetzung Jiri Vitek und Kenneth Klev alles andere als gut lief. Und beide setzten Akzente und sorgten für Tore. "Ich hatte vor allem mit Karason ein sehr hartes Gespräch und ihm gesagt, wofür wir ihn geholt haben. Nicht um mitzuschwimmen, sondern weil wir Leute brauchen, die sich engagieren", sagt Schmitz.

Dass Linksaußen Christian Hoße (trotz zuvor sechswöchiger Verletzungspause) maßgeblich an der Wende beteiligt war, war so etwas wie das i-Tüpfelchen des Abends. "Er wirft unglaublich sicher und schaut bei jedem Wurf. Hoßi hat diese Lässigkeit, die gute Spieler haben müssen", lobt Schmitz.

Einen Wermutstropfen gab es allerdings auch zu verdauen. Sollte sich der Verdacht auf Bänderriss bei Henning Quade bestätigen, würde für das Pokalspiel am Mittwoch gegen Erstligist FA Göppingen (20Uhr, Klingenhalle) neben Hendrik Pekeler (Daumenverletzung) auch der zweite Kreisläufer ausfallen. Diesen Part würden Sebastian Hinze und Kristoffer Moen übernehmen.