BHC: Die erste Hürde ist gleich hoch
Beim zu Hause noch ungeschlagenen Tabellenvierten HSG Nordhorn wollen die Bergischen am Sonntag, 17 Uhr, ihre gute Ausgangsposition auf Platz zwei verteidigen.
Wuppertal/Nordhorn. Es ist ein absolutes „Knallerspiel“ mit dem die Handballer des Bergischen HC am Sonntag in die Rückrunde der zweiten Bundesliga starten. Denn unweit der holländischen Grenze müssen die Löwen bei der HSG Nordhorn ran (Anwurf 17 Uhr). Die Grafschafter sind als Tabellenvierter nicht nur in Lauerposition auf die Aufstiegsränge, sondern auch das heimstärkste Team der Liga.
Neun Mal trat die HSG im Euregium an, neunmal gingen die Nordhorner als Sieger von der Platte. Saisonübergreifend hört sich die Bilanz sogar noch stärker an: seit 258 Tagen ist die HSG in Zweitligaspielen im Euregium ungeschlagen.
Bärenstark zu Hause, dafür auswärts aber meist Punktelieferant. So auch im Hinspiel in der Uni-Halle als der BHC zwei Minuten vor Schluss zwar noch mit drei Toren vorne lag, am Ende aber gerade noch mit 32:31 die Oberhand behielt, weil die Schiedsrichter den Nordhorner Ausgleich abpfiffen, da Linksaußen Patrick Miedema im Kreis abgesprungen sei. Eine Szene, die nie aufgeklärt werden konnte, da der Videomann des BHC wegen technischer Probleme ausgerechnet die letzten Sekunden nicht auf seinem Film hatte.
Für beide Teams könnte die Partie schon ein wenig richtungsweisend für den Rest der Saison sein. Während es für die Nordhorner vor allem um die Bewahrung ihres Heimnimbus’ geht, wollen die Bergischen auf keinen Fall an ihre schwache Dezember-Serie anschließen, die mit nur 4:8-Punkten den Vorsprung auf die Nicht-Aufstiegsplätze erheblich zusammenschmelzen ließ.
Eine Hypothek, die der BHC mit in die sechswöchige Winterpause nahm. Eine Belastung für die Köpfe der Spieler sei das aber nicht gewesen. „Nur für unser Punktekonto“, versichert BHC-Trainer Sebastian Hinze, der im schwachen Hinrundenabschluss nun sogar eine Chance sieht. „Dadurch sind wir jetzt besonders fokussiert auf die kommenden Aufgaben.
Für Sonntag bedeutet das auch Fokussierung auf Nordhorns Rückraumlinken Jens Wiese. Der drittbeste Schütze der zweiten Liga schenkte dem BHC im Hinspiel zehn Treffer ein. „Da haben wir im Innenblock nicht gut verteidigt. Da muss einer ihn auf neun Metern attackieren“, verlangt Hinze von seinen etatmäßigen Mittelspielern Michael Hegemann, Max Weiß und Fabian Bohnert. Mit einem 13-Mann-Kader wird der BHC am Sonntag nach Nordhorn fahren. Für den noch mehrere Wochen verletzten Kristian Nippes wird Hinze weder einen Akteur aus der A-Jugend, noch der zweiten Mannschaft hochziehen. Mit Alex Oelze und Hegemann gebe es auch mannschaftsintern Alternativen. Nachdem Mario Huhnstock einige Tagen krank geschrieben war (Magen-Darm), trainierte der Schlussmann gestern erstmals wieder individuell und ab heute wieder mit der Mannschaft.