BHC-Handballer geben Tabellenführung ab
Mini-Krise beim BHC: Das 35:36 in Aue bedeutet die dritte Niederlage in den vergangenen vier Spielen.
Wuppertal. Die Erinnerungen an die Erzgebirgshalle in Lößnitz haben seit Samstagabend eine neue Qualität. Feierte man im Mai 2011 noch ausgelassen den Aufstieg in die 1. Bundesliga, so ereignete sich nunmehr dort das nächste Kapitel einer Negativ-Serie, die man auch als Mini-Krise bezeichnen könnte. Zwei Niederlagen in Folge, nur ein Erfolgserlebnis in vier Spielen — seit dem 35:36 beim EHV Aue ist der Bergische HC auf dem harten Boden der Zweitliga-Realität gelandet. Die Bergischen fallen auf Platz zwei hinter Emsdetten zurück und liegen nur noch einen Punkt vor dem Dritten TV Hüttenberg.
Dabei sah es in der 47. Minute glänzend für die „Löwen“ aus, die allen personellen Problemen zum Trotz die einzige Vier-Tore-Führung der Partie herausgeworfen hatten. Das 28:24 sollte sich aber überhaupt nicht als Ruhekissen oder gar als Vorentscheidung herausstellen, denn der BHC spielte fortan auf bescheidenem Niveau. „Wir haben Aue selbst stark gemacht“, meinte Trainer Sebastian Hinze zu vergebenen Chancen und in der Häufigkeit zu oft gepfiffenen Stürmerfouls. Die „Löwen“ verloren ihre Linie im Angriff, in der Defensive war die notwendige Disziplin nicht mehr zu erkennen. Coach Hinze begründete dies angesichts des kleinen Kaders auch mit nachlassenden Kräften.
Bei den Hausherren knüpfte nun Dener Jaanimaa an seine herausragende Leistung zu Beginn an. Da hatte sich der Liga-Top-Torjäger ein regelrechtes Wettwerfen mit Alexander Oelze geliefert, wobei dieser Zuverlässigkeit am Siebenmeter-Punkt bewies.
„Nach anfänglichen Problemen waren wir gut auf ihn eingestellt“, ärgerte sich Hinze, dass Aues Rückraum-Linkshänder in der entscheidenden Phase die Chance zum Comeback bekam. Allerdings hatte der BHC auf der Position im rechten Rückraum ebenfalls eine wertvolle Kraft. Der hinten auch im Innenblock aktive Jiri Vitek traf insgesamt achtmal aus dem Feld heraus, ab dem 24:24 gelang ihm gar ein Dreierpack, welches Hoße zum 28:24 scheinbar veredelte.
Es sollte gleichzeitig den Anfang vom Ende bedeuten, stieg die Fehlerquote doch nun rapide an. Mit Michael Hegemann, Viktor Szilagyi und Emil Berggren waren drei Akteure mit zwei Zeitstrafen belastet. „Das hat sehr weh getan“, wusste auch Sebastian Hinze, besonders bezog sich dies auf Hegemanns frühe zweite Hinausstellung. Beide Torhüter, Jan Stochl und Mario Huhnstock, stellten keinen Faktor dar - auch dies war ein Mosaikstein zur nächsten Pleite, mit der sich der Cheftrainer des Bergischen HC nur schwer abfinden konnte: „Wir hatten trotz allem die Chance, uns abzusetzen und zu gewinnen. Das ist bitter.“