Handball BHC erwartet ein heißes Duell
Wuppertal · Zu Hause gegen den TBV Lemgo wollen die Handballer ihren guten Erstligastart veredeln.
Es hat das Zeug zum Klassiker der jüngeren Handball-Bundesliga-Geschichte, wenn am Sonntag um 16 Uhr der Bergische HC und der TBV Lemgo in der Solinger Klingenhalle aufeinandertreffen. „Das waren eigentlich immer eng umkämpfte Spiele“, erinnert sich Jörg Föste, Geschäftsführer Sport, an die Duelle mit den Ostwestfalen, die vor zwei Jahren in einem Herzschlagfinale gegen Gummersbach die Liga halten konnten, während der BHC trotz eines Sieges am letzten Spieltag gegen Hannover den bitteren Gang in Liga zwei antreten musste. Da nutzte es dann auch nichts, dass der BHC in den drei Jahren zuvor jeweils zwei Heim- und zwei Auswärtssiege - immer mit nur ein, zwei Toren Unterschied - gegen Lemgo hatte feiern können, bei jeweils nur einer Niederlage.
Nun gilt es für die Löwen, diese interne Bilanz auszubauen und damit ihren „fast optimalen Saisonstart“, so Trainer Sebastian Hinze, zu veredeln. Das dürfte allerdings nicht einfach werden, zumindest nach aktuellem Stand handelt es sich um ein Mittelfeldduell der Liga (beide 4:4-Punkte), und vor einer Woche ließ Lemgo mit einem 30:16-Kantersieg gegen Gummersbach aufhorchen. „Da hat Gummersbach aber auch einen schwachen Tag erwischt“, will Hinze dieses Ergebnis nicht überbewerten. Nichtsdestotrotz habe sich Lemgo in den vergangenen Jahren enorm weiterentwickelt, damals die Ruhe bewahrt und unter Trainer Florian Kehrmann eine gute Spielidee entwickelt.
Platz neun in der Vorsaison mit ausgeglichenem Punktekonte war Beleg dafür, dass man bei Lemgo, ähnlich übrigens wie beim BHC, die richtigen Schlüsse gezogen habe. Ein stabiler Innenblock, dirigiert von den erfahrenen Isaias Guardila, Fabian van Olphen oder Christoph Theuerkauf, der auch am gegnerischen Kreis hervorragend arbeite, eine schnelle Mitte über die Außen und individuelle Qualitäten wie die der Mittelleute Tim Suton und dem Ex-Cronenberger Andrej Kogut machten Lemgo stark, so Hinze.
„Eine schöne Aufgabe, da muss bei uns schon ein bisschen etwas passen“, sagt der BHC-Trainer und hofft dabei natürlich wieder auf die bisher phantastische Unterstützung der Fans in der Klingenhalle. Die Vorverkaufszahlen deuten an, dass die Halle nach den 2100 zum Auftakt gegen Ludwigshafen und den nur 1800 gegen Erlangen (allerdings in der Woche) voller werden könnte. „Langsam beginnt die klassische Zeit für Hallenhandball“, sagt Föste zuversichtlich, dass es am Sonntag den bisher besten Saisonbesuch geben dürfte - trotz vor Saisonbeginn erhöhter Eintrittspreise und der obligatorischen TV-Übertragung im Bezahlsender Sky.
„Zu Hause waren wir bisher immer besser“, freut sich auch der Halbrechte Maciej Majdzinski auf den dritten Auftritt in dieser Saison vor heimischem Publikum. Auch auswärts hat der BHC ja bisher keineswegs enttäuscht, war in Hannover und Magdeburg aber letztendlich nicht für Punkte infrage gekommen.
Das soll am Sonntag wieder anders werden. „Es ist schon eine entscheidende Saisonphase“, lässt sich Sebastian Hinze entlocken, zumal auch anschließend in Stuttgart und dann zu Hause gegen Bietigheim die Chance auf Punkte bestehe.
Der BHC kann dabei auf die Formation der vergangenen Wochen zurückgreifen, dazu eventuell wieder auf Torwart Bastian Rutschmann. Der trainiert nach seiner Wadenverletzung wieder voll mit. Ob er am Sonntag dabei sei oder doch wieder Rasmus Ots als dritter Torhüter, hänge davon ab ob Rutschmann im Training beschwerdefrei bleibe, so Hinze.