BHC-Jungtalent: Ungewohntes Glücksgefühl für Jan Artmann
Jüngster Spieler im BHC-Kader bekam gegen Bad Schwartau Spielzeit satt.
Wuppertal. Für Jan Artmann war die Partie am Sonntagabend gegen Bad Schwartau zweifellos der Höhepunkt der Saison. 60 Minuten durfte der jüngste Spieler des Kaders durchspielen.
In einem Meisterschaftsspiel des Bergischen HC bislang ein ungekanntes Glücksgefühl für den 21-Jährigen, dem ansonsten so oft das harte Los des Bankdrückers zufällt. Denn auf Linksaußen ist Christian Hoße die klare Nummer eins für Trainer Sebastian Hinze.
Für Artmann aber keineswegs ein Grund, Trübsal zu blasen. „Wenn Hoßi gut drauf ist, ist das doch selbstverständlich, dass er durchspielt. Da gibt es überhaupt keine Diskussionen“, sagt der Mettmanner, der gegen Schwartau aber seine Chance beim Schopfe packte, mutig aufspielte, eine starke Leistung bot und vier Tore erzielte.
Sein Trainer nahm das zum Anlass, den Youngster ausdrücklich zu loben. „Nachdem er mit seinem ersten Wurf noch Pech gehabt hatte, hat er das danach richtig gut gemacht“, sagt Hinze, der auch Artmanns Deckungsleistung positiv registriert hatte. „Er stand da sehr stabil in der Abwehr und hat in der ersten Halbzeit außerdem zwei Stürmerfouls herausgeholt“, erinnert sich der Coach.
Gerade in dieser Phase wichtig für den BHC, der auf anderen Positionen zu viele Würfe der Gäste zuließ und Glück hatte, zur Pause nicht in Rückstand zu liegen.
Mit den vier Treffern aus dem Schwartau-Spiel konnte Artmann seine persönliche Bilanz auf einen Schlag übrigens ausbauen. In der kompletten Hinrunde hatte er nämlich gerade einmal zwölf Treffer erzielt.
Doch der Student zieht trotzdem ein sehr positives Fazit des ersten halben Jahres im BHC-Trikot. „Ich habe eine Menge Spielzeit bekommen — sogar mehr, als ich mir erhofft hatte“, sagt der junge Bursche, der mit Max Weiß und Michael Hegemann schon bei der HSG Düsseldorf zusammengespielt hatte.
Trainer Hinze weiß, was er an seinem Youngster hat, erwartet aber auch noch Einiges von ihm. „Jan ist ein herausragender Teamspieler — sehr fleißig und lernfähig und in jeder Trainingseinheit und jedem Spiel mit vollem Engagement dabei“, so Hinze.
Was seinem Spieler aber teilweise noch fehle, sei eine gewisse Ruhe und Abgeklärtheit im Spiel. „Das muss er noch lernen, aber das kommt automatisch über die Spielpraxis.“ Dann werde Artmann auch die Diskrepanz zwischen seinen Leistungen in Training und Spiel ablegen.
Mit vollem Einsatz arbeitet der junge Mettmanner jeden Tag für sein großes Ziel, die erste Bundesliga. Doch ausschließlich darauf fokussiert ist Artmann keineswegs. Im Oktober begann er sein Studium an der Wuppertaler Uni, ist eingeschrieben für Sport und Wirtschaftswissenschaften.
„Es ist schon anstrengend, Handball und Studium miteinander zu vereinbaren. Und es wird natürlich noch aufwendiger, wenn uns der Aufstieg gelingen sollte, und wir dann auch häufiger Spiele unter der Woche haben. Aber das Studium macht auch eine Menge Spaß und für meine Zukunft möchte ich schon zweigleisig fahren“, so Artmann.