BHC-Konkurrenz lässt Federn
Zweitligist Bergischer HC reist am Mittwoch zum heimstarken ASV Hamm-Westfalen.
Wuppertal. So hat man sich das auf Seiten des BHC gewünscht: selbst ein spielfreies Wochenende genossen und am Sonntagabend dennoch als Gewinner des Spieltags zu Bett gegangen. Denn durch die 27:33-Heimniederlage des bisherigen Vierten TV Bittenfeld gegen den Tabellendritten ThSV Eisenach konnte der zweitplatzierte BHC seinen Vorsprung auf die Nicht-Aufstiegsplätze auf nun fünf Zähler ausbauen.
Am Mittwoch greifen die Bergischen nun selbst wieder ins Geschehen ein, wenn sie beim ASV Hamm-Westfalen in der Westpress-Arena antreten (Anwurf 19.45 Uhr). Erster Verfolger des Spitzentrios Emsdetten, BHC, Eisenach ist inzwischen die HSG Nordhorn, die in Henstedt-Ulzburg mit 27:25 gewann.
Eine Sensation spielte sich unterdessen in Ferndorf ab, wo der Tabellenvorletzte den bisher so überaus souveränen TV Emsdetten mit 28:27 in die Knie zwang. Die Sauerländer hatten die ganze Partie über geführt, zeitweise sogar mit acht Treffern.
„Man muss sich davon freimachen, in dieser Liga alles erklären zu können“, schmunzelt BHC-Spieler Kristian Nippes. Vor zwei Wochen hatten die Emsdettener noch den BHC eindrucksvoll besiegt, waren dann am vorletzten Spieltag aber schon knapp an einer Niederlage vorbeigeschlittert, als sie gegen Abstiegskandidat Henstedt-Ulzburg in den letzten 17 Minuten noch einen Sechs-Tore-Rückstand in einen Sieg verwandeln konnten.
Die Liga bleibt also unberechenbar, und die Aufstiegsfrage dürfte sich nicht zuletzt in den Duellen der Top-Teams gegen die Teams der unteren Tabellenhälfte entscheiden. Abgesehen von der Niederlage in Aue hat der BHC da bislang eine klasse Bilanz vorzuweisen. Das musste auch der morgige Gegner Hamm erfahren, der im Hinspiel in der Klingenhalle klar den Kürzeren zog.
Am Mittwoch sind die Karten aber wieder neu verteilt. Nicht nur, weil die Westfalen vor eigenem Publikum ohnehin zu deutlich mehr fähig sind, als in der Fremde. Aus den vergangenen fünf Heimspielen sammelte der ASV 9:1 Punkte. Vergangenen Mittwoch gelang ein 33:29 gegen Schwartau. Eine Partie, die sich BHC-Trainer Sebastian Hinze von der Tribüne aus anschaute und eine andere Hammer Mannschaft erlebte, als noch in der Hinrunde.
„Man sieht, dass sie den Kampf um den Klassenerhalt angenommen haben, obwohl sie vor der Saison nicht damit gerechnet hatten, solche Probleme bekommen zu können“, charakterisiert Hinze den Tabellen-zwölften, der sich am Sonntagabend in Leipzig trotz zweier Roter Karten in der Schlussphase noch ein 30:30-Remis erkämpfte.
BHC-Trainer Hinze legte in der vergangenen Woche vor allem sein Augenmerk auf Verbesserung der Athletik und intensives Wurftraining. Viktor Szilágyis Knochenhautentzündung an der Wurfhand, die den Mittelmann zuletzt beeinträchtigt hatte, ist noch nicht gänzlich abgeklungen. „Aber Viktor hat ein gutes Gefühl“, berichtet Hinze.