BHC: „Überflieger“ kommt in die Uni-Halle

Der BHC trifft am Samstag auf den SC Magdeburg und Star-Trainer Frank Carstens.

Wuppertal. Wenn der BHC am Samstag um 19 Uhr in der Uni-Halle gegen den SC Magdeburg antritt, dann bekommt es der Bundesliga-Aufsteiger nicht nur mit einem sehr starken Gegner zu tun, sondern auch mit einem besonderen Trainer. Frank Carstens ist der Shooting-Star der Branche und machte Karriere auf der Überholspur.

2006 beendete er seine Spielerkarriere beim Zweitligisten OHV Aurich und begann dort seine Trainerlaufbahn. Von Ostfriesland aus ging es zum Ligakonkurrenten Hannover-Burgdorf. Im Januar 2009 erwarb er als Jahrgangsbester die Trainer-A-Lizenz, wenige Monate später gelang in der Relegation gegen Friesenheim der Aufstieg in die erste Bundesliga. Nach gelungenem Klassenerhalt verließ Carstens die Niedersachsen und wechselte zum SC Magdeburg, mit dem er sich auf Anhieb für den Europapokal qualifizierte.

Seit vier Wochen ist Carstens (40) nun auch noch Co-Trainer der Nationalmannschaft. Heiner Brands Nachfolger Martin Heuberger wollte ihn unbedingt haben. Ein Wunsch, der wegen einer möglichen Interessenkollision von Vereins- und Verbandstrainer nicht überall auf Begeisterung stieß. Spätestens wenn Magdeburg einen aktuellen oder potenziellen deutschen Nationalspieler anheuert, dürften sich die Kritiker wieder zu Wort melden. „Aber deswegen würde ich vor einer Verpflichtung nicht zurückschrecken. Denn letztendlich suche ich nicht nach deutschen Nationalspielern, sondern nach Leuten, die optimal in unsere Mannschaft passen“, sagt Carstens.

BHC-Trainer HaDe Schmitz sieht Carstens’ Funktion positiv. „Ich finde es nicht schlecht, wenn ein Mann mit Erfahrung aus der Bundesliga beim Nationalteam Co-Trainer ist.“ Dass Carstens Doppeljob dazu führen könnte, dass dieser deutsche Talente für seinen Verein anwirbt, glaubt Schmitz nicht. „Das wird in der Realität kein Problem sein. Die Spieler loten heutzutage über ihre Berater aus, bei welchem Verein sie am besten verdienen können und entscheiden sich dann für das beste Angebot.“