BHC überholt Gummersbach
Beim 31:29-Erfolg über den VfL war Torwart Mario Huhnstock der Garant des Erfolges.
Wuppertal. „Auswärtssieg, Auswärtssieg“, hallte es Mittwochabend donnernd durch die Eugen-Haas-Halle. Und auf dem Feld feierten die Spieler von Aufsteiger Bergischer HC ihren 31:29 (13:14)-Erfolg gegen den Altmeister VfL Gummersbach. Es war das erwartet stimmungsvolle Derby, das alles bot, was man von einem Nachbarschaftsduell zweier abstiegsbedrohter Teams erwartet.
Von der ersten Sekunde an wurde kein Zentimeter verloren gegeben, in der Deckung richtig zugepackt. Und weil die Gummersbacher ihr Zentrum um den Mittelblock mit den baumlangen Dennis Krause, Patrick Wiencek oder Barna Putics ziemlich gut dicht machten, versuchte es der BHC erst einmal über seine Außenspieler. Zweimal Jens Reinarz von links, dann dreimal Richard Wöss von rechts sorgten für eine 5:4-Führung der Gäste.
Ganz wichtig auch, dass Torhüter Mario Huhnstock gut in die Partie kam. Bereits nach sieben Minuten hatte er fünf Würfe entschärft. So nahm er der gefürchteten Gummersbacher Startformation gleich ein wenig den Wind aus den Segeln. VfL-Keeper Somic, der ohnehin eher als Schwachpunkt gilt, konnte da im Fernduell nicht mithalten. Entschlossen gingen die BHC-Spieler immer wieder auf die Deckung, und oft wussten sich die Gummersbacher nur mit der Notbremse zu helfen. BHC-Siebenmeter-Experte Alexander Oelze ließ sich die Chancen nicht entgehen und netzte bis zur 23. Minute fünf Mal vom Punkt aus ein.
Als Kristian Nippes den BHC wenig später mit 13:11 erstmals mit zwei Toren in Front brachte, bekamen die 400 aus Wuppertal und Solingen angereisten Fans erstmals richtig Oberwasser. Der VfL schien angeknockt, doch die Gäste machten zu viele technische Fehler und trafen zudem dreimal den Pfosten, so dass sich die Gummersbacher zur Pause wieder eine Führung erarbeiten konnten.
Die Partie entwickelte sich immer mehr zu einem Ritt auf der Rasierklinge. Dann ein kurioses Intermezzo: Elf Minuten waren gespielt zu Beginn der zweiten Halbzeit, Huhnstock hatte gerade wieder zwei Bälle stark gehalten, als sich BHC-Trainer HaDe Schitz für einen Torwartwechsel entschied. Hunstock musste nämlich dringend Wasser lassen.
Der BHC stand in der Folge für zwei Minuten irgendwie neben sich. Vorne zwei Schrittfehler von Runar Karason, einer von Henrik Knudsen — hinten zwei relativ einfache Gegentore gegen Jan Stochel, eine unnötige Zeitstrafe gegen Fabian Böhm und eine Strafe gegen die Bank wegen Reklamierens. Erst als Huhnstock zwischen die Pfosten zurückkehrte, fingen sich die Gäste wieder. Mit leidenschaftlichem Kampf und großem Einsatz rissen sie die Führung wieder an sich. Sinnbildlich war die Aktion von Kristoffer Moen am Kreis.
Sein Gegenspieler riss ihm beim Abwehrversuch das Trikot halb über den Kopf, doch selbst das konnte den bärigen Norweger nicht stoppen. Trotz seiner Kapuze versenkte er den Ball zum 24:23. Der BHC gab nun die Führung nicht mehr aus der Hand. Und dann sollte Stochl nach seinem unglücklichen 100- Sekunden-Auftritt doch noch zu einem der Matchwinner werden. Mit einem gehaltenen Siebenmeter gegen Vedran Zrnic brach er die Hoffnung der Gummersbacher endgültig. Der BHC ist jetzt 15., Gummersbach 16.