Erster Auswärtssieg: Der BHC behält die Nerven

Mit einem starken Endspurt schafft der BHC in Hildesheim ein 34:29.

Wuppertal/Hildersheim. „Auswärtssieg, Auswärtssieg“, skandierten über 100 mitgereiste BHC-Fans ab der 59. Minute, während viele Hildesheimer Zuschauer die Halle bereits enttäuscht verließen. Das 34:29 im Endspurt gegen Mitaufsteiger Eintracht Hildesheim war allerdings nichts für schwache Nerven. Der BHC hatte etliche Möglichkeiten zu einer klaren Führung ausgelassen, bis eine in den Schlussminuten nichts mehr zulassende Abwehr vor einem tollen Mario Huhnstock die ersten beiden Auswärtspunkte in trockene Tücher brachte. Die sind gegen einen Mitkonurrenten im Abstiegskampf zudem doppelt wichtig.

Dass sich die „Löwen“ auf einen heißen Tanz einstellen mussten, wurde bereits in den ersten Minuten in der bis zu den Stehplätzen voll besetzten Sparkassen-Arena deutlich. Die Gastgeber schlugen ein hohes Tempo an und wurden bei jeder gelungenen Aktion frenetisch unterstützt. Dreh- und Angelpunkt des Hildesheimer Spiels war dabei Routinier Michael Jahns, der im zentralen Rückraum große Torgefahr ausstrahlte. Dagegen konnte der kurzfristig fit gemachte Däne Michael Qvist noch keine Akzente setzen. Der BHC wehrte sich von Beginn an mit ausgespielten Angriffen, konnte aber auch mit der schnellen Mitte punkten.

Die erste Überzahl nutzten die Gäste mit Richard Wöss zur 5:3-Führung, die nach den ersten Fehlern im Angriff aber schnell wieder weg war. Weil beide Seiten trotz ansprechender Torwart-Leistungen von Mario Huhnstock und seinem Gegenüber Dennis Klockmann ihre Abwehr nie richtig stabilisieren konnten, wechselte die Führung bis zur Pause ständig hin und her. Beim 16:14 (26.) per Gegenstoß durch Kristian Nippes sah alles danach aus, als sollte der BHC mit einer Führung in die Kabinen gehen. Doch trotz einer Auszeit von HaDe Schmitz kassierten die Bergischen in der letzten Minute zwei Treffer zum 16:17.

Aus der Kabine kam der BHC hoch konzentriert, übernahm schnell auch wieder die Führung durch Tore von Jens Reinarz und Jiri Vitek. Doch das Wegziehen gelang nicht, weil die Abwehr Jahns und vor allem den Halbrechten Bostjan Hribar nicht in den Griff bekam. Reinarz vergab frei durch die erste Drei-Tore-Führung (48.). Richtig auf die Siegerstraße ging es erst, als Hendrik Pekeler mit dem 30:28 noch eine Zwei-Minuten-Strafe herausholte (54.). Der mit wichtigen Toren glänzende Fabian Böhm, Runar Karason, Richard Wöss und „Ali“ Oelze mit der Sirene machten dann noch einen Fünf-Tore-Sieg daraus.