Handball-Bundesliga Der Bergische HC steigt gut gelaunt in die Vorbereitung ein (mit Videos)
Solingen/Wuppertal · Der Handball-Bundesligist aus dem Bergischen begann am Montag mit dem Training - mit einem sehr kommunikativen neuen Cheftrainer Jamal Naji.
Während draußen bereits 30 Grad herrschten, war es im Trainingszentrum des Bergischen HC an der Solinger Kanalstraße noch recht angenehm temperiert, als die Bundesliga-Handballer des Bergischen HC am Montag Mittag die erste Einheit der Vorbereitung auf die neue Saison absolvierten. Auch wenn der neue Trainer Jamal Naji von bewusst noch etwas niedrigerer Intensität, um „hereinzukommen“, sprach, und jeder erkennbar seine Hausaufgaben erledigt hatte, die Athletikcoach Oliver Schumacher allen für die vergangenen zweieinhalb Wochen aufgegeben hatte, floss der Schweiß reichlich. In erster Linie wollte Naji, der zunächst Fußballspielen ließ, ehe er die neuen neon-rosafarbenen Trainingshandbälle in Spiel brachte, den Spaß am Spiel bei jedem sehen. „Ich war auch ein bisschen nervös“, gab Naji, der nach zehn Jahren die Nachfolge des zu den Rhein-Neckar Löwen gewechselten Sebastian Hinze antritt, nachher zu. Schließlich sah er den ein oder anderen hier zum ersten Mal, auch wenn er am Telefon schon mit allen gesprochen hatte.
Alle sieben Neuen zum Auftakt schon dabei
„Er arbeitet sehr akribisch“, bestätigte Djibril M‘Bengue, der auch schon ausführlich mit Naji telefoniert habe. Der deutsche Nationalspieler ist einer von sieben Neuen im Team, die alle auch schon bei der ersten Einheit dabei waren. Aus dem Kader fehlten nur Csaba Szücs, der nach seinem Sehnenriss im Fuß noch bis Montag einen Spezialschuh tragen muss und Trainer Naji nach dem Training den Stand seiner Reha schilderte, und Yannick Fraatz, der kurzfristig erkrankt war.
Djibril M‘Bengue zeigte sich beeindruckt von den guten Möglichkeiten des BHC in seinem Trainingszentrum, auch wenn er augenzwinkernd anmerkte, dass es beim BHC keinen Wäscheservice gibt, den er bei seinem vorigen Klub FC Porto genossen hatte. „Dort ist das etwas an den Fußball gebunden, von den Strukturen haben wir genauso mitprofitiert wie die Basketballer und Rollhockeyspieler. Das war schon Vollversorgung“, so M’Bengue. Wie alle Bundesligaspieler hatte er gut fünf Wochen Pause gehabt. Mit Porto hatte hatte er am Sonntag des letzten Bundesligaspieltags noch im portugiesischen Pokalfinale gegen Sporting Lissabon gestanden und leider verloren. „Der einzige Titel, den ich in den vier Jahren bei Porto nicht gewonnen habe“, sagt er, lächelt aber schon längst wieder, denn hier beginne nun ein neues, spannendes Kapitel. Der Linkshänder soll nach dem Weggang von David Schmidt die Position im rechten Rückraum neben Simen Schönningsen ausfüllen. Seine neue Wohnung in Düsseldorf hat M‘Bengue bereits bezogen, wohnt dort mit seiner Lebensgefährtin. Die ist Sportjournalistin, hat allerdings hauptsächlich mit Fußball zu tun und ist dafür viel unterwegs. Auch M‘Bengue wird sich, wie alle seine BHC-Kollegen, in den Vorbereitungswochen voll auf den Sport konzentrieren. „Das ist spannend mit sieben Neuen hier“, sagte Spielmacher Linus Arnesson, der schon seit 2017 beim BHC ist und versicherte, dass er sich auf diese Vorbereitung – seine sechste mit dem BHC – sehr freue.
Seine Idee vom Handball und wie er ihn mit dem BHC spielen wolle, hatte Trainer Jamal Naji der Mannschaft vor dem Training in einer gut halbstündigen Sitzung schon einmal in groben Zügen erklärt. „Vielleicht wollen wir uns in der Wurfauswahl ein bisschen verändern, bewusster gewisse Würfe weglassen und andere forcierter generieren“, skizzierte er beispielsweise zum Thema Angriffsspiel. Die Abwehr werde dann vor allem im Trainingslager verstärkt Thema sein.
Trainer kommt mit seiner Art gut an
„Er ist sehr kommunikativ, was er sagt, hört sich gut an, ich glaube, wir werden viel Spaß haben“, meinte Torwart Christopher Rudeck, der Naji am Montag das erste Mal getroffen hatte – genau wie seine beiden neuen Torwartkollegen Peter Johannesson und Louis Oberosler. Ab sofort werden alle in der Regel zweimal pro Tag trainieren und die Intensität hochfahren. Wobei der Spaß auch weiter nicht zu kurz kommen soll, wie Naji versicherte: „Wir sind doch alle hier, weil wir gerne Handball spielen.“