Der BHC darf wieder hoffen
28:25-Erfolg gegen Mitkonkurrent Hüttenberg nach Trainerwechsel.
Wuppertal. Der Hoffnungsfunke im Abstiegskampf ist wieder entfacht. Am Samstagabend gewannen die Handballer des Bergischen HC mit 28:25 (11:10) gegen den TV Hüttenberg und dürfen nun weiterhin auf den Klassenverbleib in der stärksten Liga der Welt hoffen. In der eigenen Hand haben es die Löwen bei nun nur noch zwei Punkten Rückstand auf das rettende Ufer aber weiterhin nicht (siehe Artikel unten).
Gegen Hüttenberg gingen die 2600 Fans in der ausverkauften Solinger Klingenhalle durch ein Wechselbad der Gefühle. Doch schon vor Spielbeginn war klar: Die Stimmung und Zuversicht auf den Rängen war aufgrund des Trainerwechsels deutlich verbessert. Vorschusslorbeeren für Sebastian Hinze und Kristoffer Moen.
Und auch wenn das Angriffsspiel lange Zeit weiterhin nicht das Gelbe vom Ei war, so hatte das Interimstrainerduo doch eines geschafft: Die Mannschaft kämpfte, vor allem in der Abwehr abzulesen, wo der Tabellenvorletzte gegen den Drittletzten so beherzt und aggressiv zur Sache ging, wie schon lange nicht mehr.
Und irgendwie schien es so, als holten sich die Bergischen peu à peu ihr über Monate verloren gegangenes Selbstvertrauen wieder zurück.
Dass Hendrik Pekeler einen schnell ausgeführten Freiwurf von Kirstian Nippes in der Schlusssekunde noch zur 11:10-Pausenführung versenkte, tat den nicht vom Erfolg verwöhnten Bergischen zusätzlich gut.
Die zweite Halbzeit begann wie aus dem Bilderbuch. Schlussmann Mario Huhnstock knüpfte sogleich an seine starke Vorstellung des ersten Durchgangs an. Durch einen Doppelschlag von Fabian Böhm und ein Dreierpack von Richard Wöss wuchs die Führung schnell auf 17:12 (37.) an.
Hüttenbergs Auszeit verpuffte, die Gäste, die in der vergangenen Woche noch einen bravourösen Heimsieg gegen Balingen gefeiert hatten, bekamen nichts auf die Reihe, machten einfache Fehler und luden den BHC zum Torewerfen ein. Bis auf 22:14 zogen die Hausherren davon. 17 Minuten vor Schluss schien die Partie gelaufen. Der BHC hatte den letzten Stohhalm im Abstiegskampf eigentlich fest im Griff.
Drei Paraden in Folge von Hüttenbergs-Schlussman Milos Putera stoppten vorerst die Angriffsmaschinerie der Hausherren. Und in der Deckung bekam der BHC Hüttenbergs eingewechselten Kreisläufer Mario Fernandes nicht in den Griff.
Eine Zeitstrafe gegen Böhm, ein Ballverlust, als ein Hüttenberger von der Auswechselbank auf das Feld sprintete, eine Rote Karte gegen Alexander Oelze (griff Florian Laudt in den Wurfarm) und ein verworfener Siebenmeter von Jens Reinarz waren dann allerdings der Auftakt zu einer spannenden Schlussphase.
Der BHC, der an gleicher Stelle zum Rückrundenauftakt schon gegen Lemgo eine Acht-Tore-Führung in der Schlussphase verspielt hatte, schwächelte. Der Vorsprung schmolz auf 22:19 (49.).
Trotz zweier zeitgleicher Zeitstrafen gegen Hüttenberg und der Gala von Rechtsaußen Richard Wöss (alle seine acht Tore in der zweiten Halbzeit) gelang es dem BHC nicht, die Vorentscheidung herbeizuführen. Nach einer 26:23-Führung hieß es 90 Sekunden vor Schluss nur noch 26:25. Erst der Treffer von Runar Karason und der 19. gehaltene Ball von Mario Huhnstock sicherten die überlebenswichtigen Punkte im Abstiegskampf.