Elvir Selmanovic als Trainingsgast

Ex-Wuppertaler begleitet den BHC in Schleswig-Holstein.

Wuppertal. Da musste man sich als Berichterstatter schon etwas verwundert die Augen reiben, als die BHC-Handballer am Dienstag von ihrer mittäglichen Trainingseinheit zurück in ihre Zimmer trotteten. Ohne den eigentlichen Wunschspieler auf Halblinks waren die Bergischen zum Trainingslager im schleswig-holsteinischen Hattlund gestartet und hatten trotzdem — ohne das im Vorfeld an die große Glocke gehängt zu haben — einen weiteren Akteur mit an Bord, den jeder Löwen-Fan beinahe blind erkennen würde: Elvir Selmanovic.

Der ehemalige Shooter von BHC und LTV Wuppertal spielte zuletzt drei Jahre beim TV Emsdetten, ist aber momentan vertragslos, weil sein Kontrakt beim Zweitligakonkurrenten des BHC aktuell nicht verlängert wurde. Und das, obwohl auch Emsdetten bereits in die Vorbereitung gestartet ist. „Bei mir und einem weiteren Spieler ist die Sache noch in der Schwebe“, berichtet der 33-Jährige mit dem ihm eigenen Charme und fügt an, dass der BHC für ihn immer noch eine Herzensangelegenheit sei.

Ist ein Rückkehrer also der lang erwartete Transfer für Halblinks? Auch Trainer Sebastian Hinze ist alles andere als abgeneigt. „Wir hatten zwei Bewerber Probetraining. Die Sache mit dem eigentlichen Wunschkandidaten zog sich aber so lange hin, dass wir davon Abstand genommen haben. Warum nicht Elvir? Wir kennen ihn bestens, er kann decken und feste schießen“, sagt Hinze und wirkt dabei nicht gerade unentschlossen.

Ebenfalls mit ins Trainingslager gefahren ist, wie berichtet, Björn Wohlgemuth. Der 22-Jährige, der aus der Jugend des LTV stammt und im vergangenen Jahr in die zweite Mannschaft des BHC in die Oberliga gewechselt war, hat ebenfalls auf Halblinks seine Stammposition und könnte irgendwann auch eine Alternative werden.

Nicht gut fühlte sich am Dienstagnachmittag Torhüter Jan Stochl. Der Routinier klagte über Erkältungssymptome und wurde von Mannschaftsbetreuer Sigi Knapik sicherheitshalber zum Arzt in einen der Nachbarorte gefahren. Übrigens gar keine so einfache Angelegenheit, denn die Beschilderung der kleinen Gemeinden, die teilweise nur aus wenigen Häusern bestehen, ist stark verbesserungswürdig. Und heißt es „alle Wege führen nach Rom“, so kann man getrost feststellen, dass es zwar einige Straßen nach Hattlund gibt, der Bekanntheitsgrad des Namens aber gegen Null tendiert. Selbst fünf, sechs Kilometer entfernt wissen die Einheimischen der umliegenden Orte mit Hattlund nichts anzufangen. Dann schon eher mit Scheersberg, wonach der Jugendhof benannt ist, in dem der BHC einquartiert ist. Am besten durchschlagen kann sich der Suchende noch mit der Frage nach Groß-Quern, wovon Hattlund und Scheersberg Stadtteile sind.