Saisonvorbereitung: BHC ist wieder in Bewegung

Zum Auftakt der Saisonvorbereitung kamen beim Zweitligisten auch die neuen Spieler gleich mächtig ins Schwitzen.

Wuppertal. Es war der Tag der neuen Gesichter. Am Mittwochmorgen startete Handball-Zweitligist Bergischer HC in den offiziellen Teil der Saisonvorbereitung. Auf dem Programm stand individuelle Leistungsdiagnostik. Unter der Regie von BHC-Physiotherapeut Carsten Walonka und Leistungsdiagnostiker Sven Pieper wurden die Akteure auf ihren Fitnesszustand geprüft. Besonders im Focus natürlich die Neuen. „Hallo, ich bin Jan Artmann. Der vom Chaos-Club“, stellte sich der neue Linksaußen vor, als er die Therapiepraxis Walonka im Helios-Klinikum betrat.

Mit seinen erst 21 Jahren fällt der junge Bursche von der insolvent gegangenen HSG Düsseldorf wohl in die Kategorie Perspektivspieler. Wobei er in Düsseldorf schon Einiges an Zweitligaerfahrung gesammelt hat. Aber nach länger anhaltenden Beschwerden in der Leistengegend hatte er sich vor acht Wochen zu einer Operation entschlossen, um eine angeborene kleine Verknöcherung an der Hüfte entfernen zu lassen. Danach hatte Artmann fünf Wochen auf Eis gelegen und erst vor drei Wochen wieder mit dem Lauftraining beginnen können.

„Du kannst jederzeit die Sache beenden. Ich aber natürlich auch“, lautete der letzte Hinweis von Sportmediziner Pieper, bevor er das Band mit einem Knopfdruck in Gang setzte. Die ersten Minuten konnte Artmann im lockeren Trab auch noch locker in die Runde lächeln. Nach 30 Minuten war der Spaß für den Youngster allerdings vorbei. „Ich hör’ auf“, presste Artmann bei einer Laufgeschwindigkeit von inzwischen 14,5 Kilometer pro Stunde heraus. Der Schweiß tropfte von der Stirn auf das nasse T-Shirt. Ein letztes Mal musste er sein Ohrläppchen für eine Blutabnahme zur Laktatmessung herhalten. „Das war zu wenig“, schnaufte der Neuzugang, der unzufrieden mit seiner Leistung war. „Ich hatte gedacht, ich wäre schon weiter.“ „Was war das Problem? Luft, Beine, Muskulatur, oder Kopf?“, fragte Pieper nach. „Luft“, entgegnete Artmann. „Ansonsten war alles ok.“

Außer dem Laufband stand auch noch ein umfassender Funktionstest auf dem Programm. Entsprechend der Ergebnisse kann auf jeden Spieler ein individuelles Stabilitätstraining zugeschnitten werden. Mit sieben unterschiedlichen Übungen testete Walonka die Stabilität von Rumpf, Hüfte, Rücken, Knie und Sprunggelenk. „Nach einem Punktesystem kann ich in jeder Kategorie bis zu drei Punkte vergeben, also maximal 21. Das ist aber selbst für einen durchtrainierten Leistungssportler kaum zu schaffen“, sagt Walonka. Zum Vergleich: Ein guter Hobbysportler würde vielleicht nur acht oder neun erreichen. „Es ist ein Test, der in den USA im Baseball und Football angewandt wird. Daher gibt es auch den Erfahrungswert, dass ein Spieler, der unter 14 liegt, sehr verletzungsanfällig ist.“

Artmann erreicht am Ende 13,5. Für den jungen Burschen nach seiner Trainingspause kein Beinbruch, aber die Gewissheit, dass er in Zukunft intensiv an sich arbeiten muss.

Nach Artmann kamen auch die übrigen BHC-Neuzugänge Stanko Sabljic, Viktor Szylagyi, Michael Hegemann und Arnor Gunnarsson ordentlich ins Schwitzen.