BHC: Mit einem flotten Kick in die Vorbereitung

Mit einer guten Grundfitness gehen die Spieler des Bergischen HC in die ersten harten Trainingswochen.

Wuppertal. Fußballspielen gehört bei den Handballern des Bergischen HC oft zum Aufwärmprogramm — was liegt da näher, als auch das öffentliche „Anschwitzen“ zum offiziellen Vorbereitungsauftakt mit einem Kick zu verbinden.

So durften knapp 100 Fans und Medienvertreter am Samstag bei Hako-Sport die Mannschaft inklusive aller fünf Neuzugänge beim engagierten Spielchen beobachten.

Dass genau 13 Spieler auf dem Feld standen, soll dabei nicht als Unglückszahl gedeutet werden. „Die Verhandlungen mit einem Halblinken ziehen sich noch hin. Die Zeit nehmen wir uns“, sagte Beiratsmitglied Jörg Föste in Bezug auf die zum Trainingsstart einzig noch freie 14. Stelle.

Gelöst war die Stimmung insgesamt, und nicht nur Trainer Sebastian Hinze war anzumerken, wie froh er ist, dass es nach allen Vorarbeiten nun endlich auch sportlich wieder losgeht.

Besonders „heiß“ ist Linksaußen Christian Hoße, der als verkapptes Fußballtalent gilt, aber froh ist, nun endlich auch wieder den kleinen Ball in die Hand nehmen zu dürfen. Nach seiner langwierigen Schulterverletzung hat ihm der Bremer Schulterspezialist Dr. Pieper, bei dem er operiert worden war, am Mittwoch bei einer letzten Untersuchung in Wuppertal grünes Licht gegeben, jede Belastung wieder mitgehen zu können.

„Bei der ersten Handballeinheit nach sieben Monaten Reha hat sich Hossi gefreut wie ein Kind“, berichtete BHC-Physiotherapeut Carsten Walonka. Auch über die guten Fitnesswerte des schon 35-jährigen Michael Hegemann schwärmte Walonka. Der Ex-Nationalspieler arbeitet bereits seit geraumer Zeit mit einem eigenen Athletiktrainer — auch in der eigentlich trainingsfreien Zeit.

Während Torwart Mario Huhnstock beim Kick am Samstag als ebenfalls guter Fußballer im Feld spielte, stellte sich der neue Regisseur Viktor Szylagyi lieber in den Kasten. Der neue BHC-Star, der nach seinen Stationen in Kiel und Flensburg noch nicht entschieden hat, ob er weiter in der österreichischen Nationalmannschaft spielt, gab sich bescheiden.

„Ich kenne die zweite Liga nicht und kann auch unsere Qualität noch zu wenig einschätzen, aber natürlich haben wir hier ein gewisses Anspruchsdenken“, sagte er. Die neue Aufgabe nehme er jedenfalls ohne Wenn und Aber an, auch wenn er bei seiner Unterschrift noch fest damit gerechnet habe, dass der BHC die 1. Liga würde halten können.

Besser als in Liga zwei kennt sich Szylagyi in der bergischen Landschaft aus, an die er sich nach seiner Zeit in Gummersbach nun wieder erinnert fühlt. Auf den Wuppertaler Südhöhen hat er eine neue Wohnung bezogen. In die sollen nach dem Trainingslager in Hatlund (24. bis 30. Juli) auch seine Frau und seine Söhne (1 und 5 Jahre) einziehen, die derzeit noch auf Urlaub in Österreich sind.

„Aus unserer Gummersbacher Zeit haben wir in der Nähe noch viele Freunde. Nur ein Betreuungsplatz für den Fünfjährigen fehlt uns noch“, sagt Szylagyi, für den Anpassungsprobleme ein Fremdwort zu sein scheinen.

Angesichts des Trainings der kommenden Wochen mit zwei Einheiten pro Tag, könne er auch verschmerzen, dass die Familie noch nicht da sei. „Trainieren, essen, schlafen — mehr ist da meist ohnehin nicht“, lacht der 33 Jahre alte Routinier.