Erlebnis statt Ergebnis: Der BHC spielt mit dem WSV
350 Zuschauer sahen das Benefizspiel zwischen Kreisligist WSV und Zweitligist BHC.
Wuppertal. Es war Werbung für den Bergischen Handballsport, was die mehr als 350 Zuschauer am Dienstagabend in der Sporthalle Küllenhahn miterlebten. In einem Benefizspiel zugunsten der Deutschen Krebshilfe trafen Kreisligist Wuppertaler SV und Zweitligist Bergischer HC aufeinander. Dass der Erstliga-Aspirant sich mit 50:11 (25:5) durchsetzte, war nur eine Randnotiz des kurzweiligen Abends, der ganz unter dem Motto „Erlebnis statt Ergebnis“ stand.
Das galt vor allem aus Sicht der Wuppertaler Underdogs. „Wenn man die BHC-Spieler sonst nur von der Tribüne aus sieht, fällt einem gar nicht auf, wie durchtrainiert die sind“, meinte Marc Michel. Wie seine Mitstreiter ließ sich der 18-Jährige aber nicht einschüchtern. Auch nicht Kreisläufer Felix Enderle, nachdem er vom Mittelblock Kristoffer Moen und Kenneth Klev wie von einem Schleusentor abgeprallt war.
Ganz besonders im Blickpunkt standen natürlich die beiden WSV-Torhüter. Schwimmmeister Bernd Damaschke stand hinten wie ein Fels in der Brandung und vereitelte in den Anfangsminuten gleich zwei Riesenchancen von Hendrik Pekeler und Jens Reinarz. Nach einem Gesichtstreffer hatte der 21-Jährige ein weiteres Highlight zu verbuchen, wovon er später mal seinen Enkeln berichten kann. „Es war schon cool, auf diese Weise einen Wurf abzuwehren, aber das Beste war, dass nach dem Spiel ein Kind ein Autogramm von mir haben wollte“, lachte der Drittälteste des WSV-Talentschuppens.
Ein ganz großes Kompliment ging auch an die Profis des BHC. Abgesehen von Jiri Vitek (Lehrgang mit der tschechischen Nationalmannschaft) lief der Zweitligist mit allen Stars auf und fand genau das richtige Maß, um den krassen Außenseiter ein bisschen mitspielen zu lassen und selbst dennoch zu glänzen.
Zahlreiche Kempa-Tricks sorgten für Szenenapplaus. i-Tüpfelchen war ein dreifacher (oder sogar vierfacher?) Kempa. „Ich glaube am Ende waren drei Leute von denen gleichzeitig in der Luft“, schmunzelte Sebastian Meier. Der WSV-Spielertrainer hatte das Spiel mit seinem Vater im Internet ersteigert, konnte aber kaum mitspielen, weil er an Karneval als Tarzan mit freiem Oberkörper unterwegs war. Das hatte ihm zwar einen Kostümpreis, aber auch eine Erkältung eingebracht. Trotzdem hatte auch er Spaß an diesem Abend, der von Publikum (darunter viele „Alte WSVer“) und Schiedsrichtergespann Tobias Gehle/Stephan Osebold mit feinem Gespür für die Situation abgerundet wurde.