Kiel bestraft die Patzer des BHC
Deutlich mit 24:34 unterliegt der Bergische HC zum Auftakt der 1. Bundesliga beim Deutschen Meister.
Wuppertal. Mit einer Niederlage beim Deutschen-Double-Sieger THW Kiel hatten beim Bundesliga-Aufsteiger Bergischer HC wohl viele gerechnet. Damit, dass sie am Samstagabend in der ausverkauften Kieler Ostseehalle so deutlich ausfallen würde, nicht unbedingt. Beim 24:34 gegen den Deutscher Double-Sieger, der zahlreiche Weltklasse-Spieler verloren hat, verpassten die Bergischen ein mögliches besseres Ergebnis durch zu viele Fehler. So ergab sich nur eine leicht verbesserte Bilanz gegenüber 2011, als man mit 18:34 (in Kiel) und 21:34 verloren hatte.
„Vielleicht war es gut, dass wir so deutlich verloren haben, dann wird uns wenigsten klar, dass wir die Fehler abstellen müssen“, mutmaßte der wie immer kampfstarke Kreisläufer Max Weiß, der nach der nächtlichen Rückkehr aus Kiel, am Sonntag das Fußballspiel des WSV im Stadion am Zoo besuchte.
Auch Kiel hatte in der ersten Hälfte wie der BHC fleißig technische Fehler produziert, das zumeist hektische Geschehen aber glanzlos beherrscht. BHC-Linksaußen Christian Hoße hatte die Führung per Gegenstoß auf der Hand, scheiterte aber am furios parierenden Omeyer-Nachfolger Johan Sjöstrand. Beim Stand von 5:4 ließ Unglücksrabe Hoße einen weiteren Konter liegen. Trainer Sebastian Hinze nahm eine frühe Auszeit (11.). Sein Wechsel — Neuzugang Fabian Gutbrod für Emil Berggren — zog aber nicht. Bei Kiel durfte sich fortan der famose Christian Zeitz auch im Angriff austoben und brachte endlich Schwung in die bis dato müde Partie. Der BHC müht sich redlich, in der Deckung ackert Michael Hegemann vorbildlich. Ordentlich agieren auch die Kreisläufer Max Weiß und Stanko Sabljic.
Nach der Pause bissen sich die längst im 3:2:1-Abwehr-Modus agierenden Kieler an BHC-Torwart Mario Huhnstock die Zähne aus. Der BHC profitiert zudem zwischen der 40. und 45. Minute von Kieler Hinausstellungen. Emil Berggren machte Betrieb, traf zum 18:22. Aber danach zog Kiel wieder auf und davon.
Verlass war beim BHC vor allem auf die Torhüter: Björgvin Gustavsson begann stark, Mario Huhnstock war am Ende sogar der beste Mann im BHC-Dress. Der Rückraum hatte über die gesamte Dauer Probleme, auch der fünffache Torschütze Viktor Szilágy. Rechts sah Kristian Nippes kaum einen Stich, Duje Miljak gar keinen. Berggren spielte mit Licht und Schatten, Gutbrod nach langer Pause ängstlich. Die Außen wurden kaum ins Spiel gebracht. Richard Wöss und Benjamin Meschke saßen nicht einmal auf der Bank, da nur 14 Spieler im Kader stehen dürfen.
Wo der BHC steht, konnte nach 60 eher mageren Minuten nicht beantwortet werden. Das Gleiche galt für nur individuell starke Kieler.