Mit dem Glück des Tüchtigen
Beim 25:24 (12:12) in Wetzlar trifft Viktor Szilágyi in letzter Sekunde. Der Ball rollt dem Torwart aus der Hand.
Wuppertal. In der letzten Szene stand Fortuna Sonntag dem so erfolgreichen Aufsteiger Bergischen HC Pate: Zwei Sekunden vor dem Abpfiff in der Wetzlarer Rittal-Arena hatte sich Viktor Szilágyi den Wurf genommen. Wetzlars Torwart Andreas Wolff hatte den Ball scheinbar schon sicher, doch er ließ ihn fallen — und langsam rollte der Ball über die Linie: 25:24 für den BHC — die Party geht weiter.
Unglaublich, dass der Neuling nach fünf Spieltagen mit vier Siegen auf Platz vier der Tabelle steht. Auch wenn das nur eine Momentaufnahme ist, zeigten die Löwen erneut, dass die bisherigen Erfolge kein Zufall sind.
Der Bergische HC startete in die Partie genau so wie in den vergangenen Begegnungen: Beweglich in der Abwehr, bereit, blitzschnell zu kontern oder vorne den freistehenden Mitspieler zu finden und dabei genügend Abgeklärtheit an den Tag legend.
Da wurden die vergebenen Gegenstöße von Kristian Nippes und Richard Wöss ebenso gut weggesteckt wie die berechtigte Rote Karte für Stanko Sabljic nach grobem Foulspiel. Gut weggesteckt auch deshalb, weil Jan Artmann seine Gegenstöße traumhaft sicher versenkte, und weil Torwart Björgvin Gustavsson immer wieder Paraden einstreute. Schnell hatte der BHC einen Zwei-Tore-Vorsprung herausgespielt.
Bei Wetzlar waren es vor allem Rückraumspieler Steffen Fäth und am Kreis Routinier Jens Tiedtke, die den Gastgeber im Spiel hielten. Spielmacher Ivano Balic beschränkte sich in der ersten Halbzeit aufs Bälleverteilen, Torgefahr ging vom ehemaligen Welthandballer keine aus. Dass der BHC trotzdem nicht mit einer Führung in die Kabine ging, war zum einen Pech mit zweimal Pfosten, lag aber auch an überhasteten Abschlüssen.
Auch zu Beginn des zweiten Durchgangs erwischten die Gäste den besseren Start. Viktor Szilágyi und ein sehenswerter Rückhandwurf brachten den BHC mit zwei Toren in Front. Doch Wetzlar blieb dran, erzielt durch Balic in der 43. Minute den 17:17-Ausgleich.
Es folgte eine hochspannende letzte Viertelstunde, die beim Bergischen HC von Spielmacher Viktor Szilágyi bestimmt wurde. Der Routinier markierte in dieser Phase fünf Treffer und raffte sich zu einer wahren Weltklasseleistung auf. Da auch Björgvin Gustavsson etliche Paraden einstreute und Wetzlar nie aufgab, blieb es spannend bis zur letzten Sekunde. Mit Happyend für den BHC.