Rückschlag für den BHC
Beim Mitkonkurrenten TV Bittenfeld verliert der Spitzenreiter klar mit 28:36 (8:17).
Wuppertal. Einen heftigen Schlag ins Kontor erlebten die Handballer des Bergischen HC. Der Spitzenreiter der 2. Bundesliga Süd ging beim TV Bittenfeld mit 28:36 (8:17) unter. Nach einer katastrophalen ersten Halbzeit war die Partie bereits zur Pause entschieden. Das Ergebnis spiegelte den tatsächlichen Leistungsunterschied wider.
Da Düsseldorf und Hüttenberg gewannen, ist der Vorsprung des BHC in der Tabelle auf die beiden Verfolger auf ein Pünktchen zusammengeschmolzen.
Gewohnt sachlich analysierte Trainer HaDe Schmitz das Debakel. Man habe sich von der Härte und Aggressivität der Gastgeber den Schneid abkaufen lassen, kritisierte der Coach, der bei der Video-Nachlese aber auch mit den Schiedsrichtern hart ins Gericht ging. „Die beiden bösen Fouls, die Bittenfelds Schweikardt gegen Moen und Vitek macht, hätten jeweils mit Rot geahndet werden müssen“, sagte er. Das Grundproblem war allerdings ein anderes. „Die haben uns keine Ruhe gelassen, wenn wir im Angriff waren. Anders herum waren wir in der Deckung viel zu passiv.“
Nach dreieinhalb Monaten, in denen die Bergischen von einem Sieg zum anderen eilten, erreichte diesmal kein Spieler Normalform. Nach den Trainingseindrücken der vergangenen Woche hatte Schmitz bereits im Vorfeld der Partie ein ungutes Gefühl beschlichen, im Hexenkessel der Gemeindehalle, wo die Bittenfelder seit zwei Jahren ungeschlagen sind, wurde er bestätigt.
Wie ein roter Faden zogen sich die Unzulänglichkeiten der Bergischen durch die erste Halbzeit. Bereits nach einer Minute warf Alexander Oelze einen Siebenmeter über das Tor — letztlich konnten er, Reinarz, Hoße und Karason nur einen von fünf Strafwürfen verwandeln. Bis zur Pause gelang dem BHC im Angriff wenig, die Mannschaft wurde stattdessen nach technischen Fehlern und unglaublich schlechten Fehlwürfen reihenweise bestraft.
Die Bittenfelder kamen durch verwandelte Gegenstöße immer besser ins Rollen und setzten sich von 5:3 (11.) über 10:4 (15) bis auf 17:6 (26.) ab. Da Bittenfelds Keeper Daniel Sdunek den beiden BHC-Torhütern weit überlegen war, geriet der Sieg auch nach dem Wechsel nicht mehr ins Wanken. Für den BHC war es nach 17:3-Auswärtspunkten in dieser Saison erst die zweite Niederlage in der Fremde.
BHC-Manager Stefan Adam wollte die „absolut enttäuschende Vorstellung“ aber nicht überbewerten. „Wir dürfen jetzt nicht in Selbstzweifel oder überzogene Kritik verfallen. Eine solche Niederlage kann heilsam sein. Wir müssen die richtigen Schlüsse aus diesem Spiel ziehen.“
Wie schnell die angekündigten Vertragsverlängerungen unter Dach und Fach gebracht werden, bleibt abzuwarten. Trainer HaDe Schmitz vertritt in dieser Angelegenheit jedenfalls einen eindeutigen Standpunkt: „Bei dem einen oder anderen würde ich momentan davon abraten, frühzeitig zu verlängern. Wir sind schließlich keine Sozialgesellschaft, sondern eine Leistungsgesellschaft.“