Saisonziel: Drei müssen hinter dem BHC bleiben
Um das Ziel Klassenerhalt zu erreichen, muss der BHC drei Mannschaften hinter sich lassen. Mehrere Teams werden als Absteiger gehandelt.
Wuppertal. Seit zwei Jahren existiert die derzeit gültige Auf- und Abstiegsregelung zwischen der 1. und der 2. Bundesliga: Drei direkte Absteiger aus dem Oberhaus müssen den drei besten Zweitligisten Platz machen. Inzwischen sind die Stimmen nicht mehr zu überhören, die eine Rückkehr zum alten System mit einer Relegation des Erstliga-16. gegen den Dritten der 2. Liga fordern. Denn der sportliche Unterschied und noch mehr der wirtschaftliche sind bislang gravierend geblieben. Sollte es eine Änderung geben, wird diese aber natürlich nicht mehr in der jetzt beginnenden Saison wirksam. Der Bergische HC braucht also mindestens die Punktlandung auf Platz 15, um sein Saisonziel Klassenerhalt zu erreichen.
Die beiden letzten Erstliga-Spielzeiten haben gezeigt, dass es in Sachen Klassenerhalt keinen Sinn macht, sich ein Punkteziel zu setzen. Mit den 17 Zählern, die der BHC in der Saison 11/12 erbeutete, fehlten satte sieben Punkte zu Platz 15. Mit 17 Punkten hätte man in der vergangenen Saison sogar vier Mannschaften hinter sich gelassen.
Genau darum geht es also für Trainer Sebastian Hinze & Co: besser zu sein als drei Konkurrenten. Die beiden heißesten Kandidaten dafür sind die Mitaufsteiger TV Emsdetten und ThSVEisenach. Für die Thüringer ist der Aufstieg ins Oberhaus beinahe so etwas wie ein Betriebsunfall. Mit 1,5 Millionen Euro haben sie den kleinsten Etat aller 18 Erstligisten, selbst für Geschäftsführer Karsten Wöhler „wäre der Klassenerhalt schon eine kleine Sensation“. Andererseits hat Trainer Adalsteinn Eyjolfsson ein eingespieltes Team. Dem Hexenkessel in der nach zähem Ringen genehmigten Werner-Aßmann-Halle wird sicher das eine oder andere Team zum Opfer fallen.
Sowohl wirtschaftlich als auch sportlich dürfte der TV Emsdetten eine größere Hausnummer darstellen, der Verein hat lange auf sein Debüt im Oberhaus hingearbeitet. Spektakuläre Verpflichtungen waren für den neuen Trainer Gennadij Chalepo allerdings nicht drin. Für den BHC ist Emsdetten bislang ein Angstgegner — in der verganegnen Saison gab es zwei Niederlagen.
Wenn es sonst um weitere Abstiegskandidaten geht, werden vor allem GWD Minden, der VfL Gummersbach und der TBV Lemgo genannt. Der letztjährige Aufsteiger Minden profitierte mit 18 Punkten davon, dass mit Großwallstadt und Gummersbach zwei etablierte Vereine schwächelten. Der neue Trainer Goran Perkovac, international reputiert, aber ohne Bundesliga-Erfahrung, geht mit einem fast unveränderten Team in die neue Saison.
In Gummersbach herrscht zwar Euphorie ob der neu gebauten Schwalbe-Arena, sportlich könnte es aber erneut eine schwierige Saison geben. Zwar gibt es mehrere hochkarätige Zugänge angeführt von Nationalkeeper Carsten Lichtlein, aber dafür muss auch die Torausbeute der nach Hamburg abgewanderten Adrian Pfahl und Kentin Mahé kompensiert werden.
Beim TBV Lemgo haben die wirtschaftlichen Probleme auch auf den Kader durchgeschlagen. Trainer-Neuling Niels Pfannenschmidt musste die Lücken mit Nachwuchs füllen — im letzten Test beim BHC in der Klingenhalle sah das mit einem 33:28-Sieg aber schon ganz gut aus.
Mit anderen Teams wird im Tabellenkeller eigentlich nicht gerechnet. Aber wer weiß: Vielleicht haben die unabsteigbaren Balinger ja mal eine schlechte Saison.