Handball-Bundesliga Fällt in Bietigheim die nächste BHC-Bestmarke?
Wuppertal · Handball-Bundesligist möchte auch im dritten Auswärtsspiel in Serie erfolgreich sein.
Eine Bestmarke nach der anderen knackt der Bergische HC in dieser Saison in der Handball-Bundesliga: der früheste Klassenerhalt im Handball-Oberhaus in der Vereinsgeschichte, zwei Siege im Bergischen Duell gegen Gummersbach in einer Saison.
Doch satt sind die Löwen noch lange nicht. So könnte am Sonntag im Auswärtsspiel bei der abstiegsbedrohten SG BBM Bietigheim (16 Uhr, Ludwigsburg) die nächste Bestmarke fallen - die für die höchste Punktzahl. Die bisherige resultiert aus der Spielzeit 2014/15, als man mit 28:44 Punkten 14. von 19 Teams wurde. Aktuell sind es 27:23-Zähler und Rang sieben. Damals verlor man übrigens das letzte Spiel bei Absteiger Bietigheim klar mit 25:32.
Doch derartige Warnungen braucht es für Trainer Sebastian Hinze nicht, um sein Team für Sonntag zu motivieren. „Wir wollen jedes Spiel gewinnen“, sagt Hinze. Mit eventuell neu gesteckten Saisonzielen - etwa ein einstelliger Tabellenplatz - kann er nichts anfangen. „Das alles bringt mich in meiner Arbeit nicht weiter. Wichtig ist die Trainingswoche. Wenn wir es schaffen, den Fokus zu halten und unsere Spielidee wie zuletzt in Gummersbach von den ersten Minuten an aufs Feld zu bringen, dann sind wir auch von Bietigheim nur schwer zu schlagen“, sagt er.
Unterstützung kommt von Geschäftsführer Jörg Föste. Saisonziel? „In Bietigheim gewinnen“, sagt er nüchtern. Davon, von Spiel zu Spiel zu denken, werde man nicht abgehen. Dass der BHC in Handball-Deutschland äußerst positiv wahrgenommen wird, ist natürlich ein schöner Nebeneffekt, der helfen könnte, für die Zukunft vielleicht noch das ein oder andere „I-Tüpfelchen“ von außen auf den stabilen bergischen Sponsorenpool zu setzen. An der generellen Ausrichtung, jeden Partner gut zu kennen und die Partnerschaften möglichst langfristig anzulegen, werde sich nichts ändern, so Föste. Und daran, dass die Außendarstellung der Mannschaft der zentrale Baustein sei.
In Bietigheim gelte es, zu verhindern, dass der Gastgeber ins Tempospiel kommt, sagt Sebastian Hinze. Ein besonderes Auge werde man sicher auf Bietigheims Star Michael Kraus haben. Der 35 Jahre alte Ex-Weltmeister kam im Februar aus Stuttgart und kann ein Spiel allein entscheiden, wenn er in Wurflaune kommt. „Sie haben aber auch einen Plan, wenn es bei ihm nicht funktioniert“, warnt Hinze. Bietigheim dürfte hochmotiviert sein. Nach dem überraschenden 28:23-Erfolg des VfLGummersbach gegen die Rhein-Neckar-Löwen vom Donnerstag haben die Württemberger nun drei Punkte Rückstand auf den ersten Nichtabstiegsplatz.
Abwarten muss BHC-Trainer Hinze noch, ob Kapitän Kristian Nippes nach seiner in Gummersbach erlittenen Adduktorenzerrung wieder mitmachen kann. Er soll erst am Freitag ins Training einsteigen. Ein Fragezeichen steht auch noch hinter dem Halblinken Daniel Fontaine, der sich am Mittwoch im Training am Daumen verletzt hatte. Gebrochen ist zum Glück nichts. Fontaine hatte in Gummersbach eine ganz starke Leistung gezeigt, so dass sein Ausfall sehr weh tun würde.
Spaß macht es allen derzeit, wie Arnor Gunnarsson bekennt, der mit dem BHC in der Tabelle zu diesem Saisonzeitpunkt noch nie so gut gestanden hat. „Immer weiter“, sagt auch der torgefährliche Isländer gut gelaunt - der BHC hat noch einiges vor.