Sonderlob für Hoße

Galgenhumor bei Rostocks Trainer.

Wuppertal. Die Lacher auf der Pressekonferenz hatte Rostocks Trainer Ratislav Trtik auf seiner Seite, als er sich verabschiedete: „Vielen Dank für Ihre Fragen — hat mir Spaß gemacht“, sagte der Tscheche zum Abschluss, nachdem die versammelten Journalisten minutenlang nur bei BHC-Trainer Sebastian Hinze und BHC-Geschäftsführer Jörg Föste nachgehakt hatten. Trtik hatte zuvor bereits mit seiner messerscharfen Eingangsanalyse für ausreichend kernige Sprüche gesorgt. So haute er gleich mal kollektiv seine linke Angriffsseite in die Pfanne, die zahlreiche Fehlwürfe und technische Fehler produziert habe. „Angesichts dessen kann ich es kaum glauben, dass wir nur so knapp verloren haben“, befand Trtik, der sich mit seiner Mannschaft Einiges ausgerechnet hatte in Wuppertal. Schließlich hatte Rostock aus den vorangegangenen zwölf Spielen neunmal gewonnen. „Unsere erste schlechte Leistung in diesem Jahr“, bedauerte Trtik.

BHC-Trainer Sebastian Hinze war nach nun 19:1 Punkten in Folge zufrieden mit der Vorstellung seiner Mannen, „die sich nicht von der 4-2-Deckung der Rostocker verrückt machen ließen.“ Besonders die erste Halbzeit hatte dem Coach sehr gut gefallen. Christian Hoße hob insgesamt heraus. „Er hat eine leidenschaftliche Leistung geboten und es war auch überragend, was er hinterher noch als Positionsverteidiger geboten hat. In Sachen Spieldisziplin war er zwar insgesamt zufrieden, hatte aber auch Kritikpunkte gesehen. „Da achte ich jetzt verstärkt drauf. Da müssen wir als Mannschaft noch weiterkommen.“

BHC-Geschäftsführer Jörg Föste — ebenfalls im „Blaue Wand-Shirt“ gekleidet — freute sich über „das Einhalten der taktischen Marschroute“ gegen einen erwartet starken Gegner und „einen Meilenstein auf unserem Weg in die erste Liga. Empor hat eine leidenschaftliche Leistung geboten und wir mussten alles aufbieten, um zu gewinnen.“

Nun will der BHC am Mittwoch in Erlangen nachlegen, zumal aus dem verlorenen Hinspiel noch eine Rechnung offen ist. Da der Vierte, Bietigheim, zeitgleich den Zweiten, Emsdetten, empfängt, könnte eventuell der Aufstieg rechnerisch schon klar gemacht werden. „Geplant ist aber nichts, wir feiern erst dann, wenn auch punktemäßig alles klar ist“, sagte Föste — am liebsten nächste Woche in der Uni-Halle beim nächsten Heimspiel.

„Wer den BHC nach Erlangen begleitet, soll am besten wieder ein blaues T-Shirt mitnehmen“, wünscht sich Fabian Bohnert. Kurzfristig wurden dem BHC für da eigentlich ausverkauftes Spiel doch noch 50 Karten angeboten, die es heute auf der BHC-Geschäftsstelle in Solingen, Neuenhofer Straße 11, für zehn Euro zu kaufen. LEN