Löwen sind jetzt die Nummer eins
Gegen das bisher zweitbeste Rückrundenteam Rostock gewann der BHC mit 29:25 und setzt sich an die Tabellenspitze.
Wuppertal. Der vorletzte Schritt ist gemacht. Jetzt fehlt den Handballern des Bergischen HC wohl nur noch ein Sieg aus den verbleibenden sechs Spielen, um den Aufstieg in die erste Liga auch rechnerisch festzuzurren. Und irgendwie hatte man den Eindruck, dass der Jubel der Löwen nach dem 29:25 (15:9)-Erfolg in der Uni-Halle gegen Empor Rostock schon etwas ausgelassener ausfiel.
„Nein, der Aufstiegsjubel war das noch nicht. Aber wir wissen, dass wir jetzt nur noch einen Schritt brauchen“, lächelte Routinier Jiri Vitek, der nach einer schönen Passstafette mit seinem Treffer den Endstand markiert hatte. Sogar die alleinige Tabellenführung konnte der BHC übernehmen, weil der bisherige Primus Emsdetten gegen Hüttenberg mit 23:24 verlor.
Im ersten Durchgang schien es so, als würden die Hausherren die Mecklenburger überrennen. Über 10:5 und 15:8 zog der BHC davon. Gästetrainer Ratsilav Trtik, der vorher noch seinen Spieler eingeimpft hatte, dass der Druck nur auf dem BHC liege und Rostock völlig befreit aufspielen könne, sah sich gezwungen bereits Mitte des ersten Durchgangs zwei Auszeiten in drei Minuten zu nehmen.
Doch nachhaltige Wirkung zeigten diese nicht. Zur Pause waren die Zuschauer ziemlich begeistert von ihrem BHC, der angeführt von Alexander Oelze, Christian Hoße und Arnor Gunnarsson durch eroberte Bälle und schnelles Umschalten sowie entschlossene Aktionen im Positionsangriff klar auf der Siegerstraße schien.
Doch die Rostocker gaben nie auf und demonstrierten nach dem Wechsel, dass ihre Erfolgsserie als zweitbeste Rückrundenmannschaft nicht von ungefähr kam. Mit blitzschnellen Kombinationen und Einläufern an den Kreis kompensierten die Gäste ihre Schwäche aus der zweiten Reihe und holten Tor um Tor auf. Der BHC strauchelte und verlor, wie in den Spielen zuvor, kurzzeitig auch im Angriff den Faden, weil die Rostocker immer offensiver verteidigten und so mehrfach technische Fehler provozierten. Plötzlich lagen der BHC in der kampfbetonten Partie mit zahlreichen Zeitstrafen sogar mit 20:21 zurück.
Doch die Löwen bissen zurück. Ein frecher Geniestreich von Hoße (fast von der Eckfahne), ein clever erbeuteter Ball durch Richard Wöss und ein erfolgreicher Gegenstoß durch Max Weiß stellten das Resultat auf 23:21 für den BHC. Auch der Torwartwechsel von Mario Huhnstock auf Jan Stochl entpuppte sich als Glücksgriff. Huhnstock hatte 40 Minuten lang keineswegs schlecht gehalten, sogar einige Großchancen vereitelt, aber Oldie Stochl trieb mit seinen langen Extremitäten und fünf Parade in kurzer Folge die Rostocker dann zur Verzweiflung und zog den Gästen den Zahn.