Empor packt die Trickkiste aus
Der BHC erwartet am Samstag mit Rostock das zweitstärkste Team der Rückrunde.
Wuppertal. Wenn man die Rückrundentabelle zum Maßstab nimmt, dann erwartet die Zuschauer am Samstag ein absolutes Spitzenspiel in der Wuppertaler Uni-Halle. Um 18.15 Uhr gibt dort nämlich mit dem HC Empor Rostock die zweitbeste Rückrundenmannschaft ihre Visitenkarte ab. Nachdem sich die Männer von der Ostsee in der Hinrunde noch in schwerer See eher in Richtung Tabellenende orientieren mussten, sind sie seit Weihnachten mächtig durchgestartet. Neun Siege sammelten die Hansestädter in den vergangenen zwölf Spielen ein, schlugen dabei die Top-Teams Bittenfeld, Eisenach, Hüttenberg und zuletzt Nordhorn furios mit 36:28. Die beiden einzigen Niederlagen bezogen sie gegen Bietigheim und Primus Emsdetten. Beide Male nur hauchdünn mit einem Tor Unterschied.
Besser machte es seit Jahresbeginn nur der BHC, der nach seiner Erfolgsserie inzwischen schon nach Minuspunkten Tabellenführer ist und bereits in einer Woche rechnerisch den Aufstieg in der Tasche haben könnte. „Wir sind soweit gekommen, dass man selbst schon ein bisschen rechnet“, gibt sogar BHC-Trainer Sebastian Hinze zu. Seine Maxime, sich voll auf das kommende Spiel zu konzentrieren, gibt er deswegen freilich nicht auf. So wie am vergangenen Freitag beim Auswärtssieg in Bittenfeld, wo Hinze vor allem die wenigen Gegentreffer (22) mit Freude registrierte.
„40 Prozent ihrer Tore machen die Rostocker über die erste und zweite Welle“, hat Hinze festgestellt. Wobei die Mannschaft dabei noch eine zusätzliche Marotte an den Tag legt, die der BHC im Hinspiel ebenfalls miterleben durfte. Denn die Rostocker begnügen sich nicht damit, den Ball im Tor unterzubringen.
Die Gäste veredeln ihre Gegenstöße vorzugsweise mit einem Kempatrick oder anderen Schmankerln. „Das ist etwas unorthodox. Und das sind natürlich Aktionen, durch die sich mancher Gegner runterziehen lässt“, weiß Hinze. Sein Gegenrezept: Selbst ein gutes Rückzugsverhalten an den Tag legen und sich klar machen, dass Kempa-Tore nicht doppelt zählen. Der Empor-Aufschwung ist mit zwei Neuzugängen besonders verbunden. Der tschechische Mittelmann und Nationalspieler Roman Becvar und der hünenhafte Kreisspieler Norman Flödl. „Durch beide hat vor allem die Abwehr enorm an Stabilität gewonnen“, hat Hinze beobachtet. Hinzu kommt mit Tom Wetzel einer der besten deutschen Perspektivspieler auf Halblinks.
Beim BHC fällt Regisseur Viktor Szilagyi weiterhin aus. Linksaußen Jan Artmann und Schlussmann Jan Stochl sind hingegen wieder voll einsatzfähig.