Löwen „zittern“ im „Froschteich“

Der Zweitliga-Zweite holt beim 30:30 gegen Aufsteiger Henstedt-Ulzburg „nur“ einen Punkt, doch auch die Konkurrenz patzt.

Wuppertal. Die erwartet harte Arbeitsschicht 40 Kilometer nördlich von Hamburg hat der Bergische HC am Samstagabend mit einem Teilerfolg hinter sich gebracht. Das 30:30 beim SV Henstedt-Ulzburg muss man als Erfolg werten, wenn man den schinbar vorentscheidenden 26:29-Rückstand in der 54. Minute zugrunde legt. Andererseits gab es für die „Löwen“ im emotional aufgeladenen „Froschteich“ noch die Chance durch Alexander Oelze — es blieb aber bei der Punkteteilung. Seinen Vorsprung auf den ersten Nichtaufstiegsplatz vier mit der HSG Nordhorn (verlor gegen Hildesheim) vergrößerte der BHC dennoch auf acht Plus- und zehn Minuspunkte und ist sogar näher an Tabellenführer Emsdetten (Niederlage in Bittenfeld) herangerückt.

In beiden Hälften hatte es so ausgesehen, als könne der Favorit aus dem Bergischen sein Gütesiegel hinterlassen. Beim 8:6 (13.) war der 0:3-Fehlstart vergessen, das 20:17 (34.) durch den sicheren Siebenmeter-Schützen Oelze schien den Weg frei zu einem souveränen Auftritt zu machen. Doch weit gefehlt: Genau da folgte eine Phase mit zu vielen Schwächen und zu wenig Konstanz. Die Norddeutschen, von ihren Fans liebevoll „Frogs“ (Frösche) genannt, lehrten nun dem Bergischen HC das Fürchten, wie sie es zuvor schon serienweise mit der Zweitliga-Prominenz getan hatten.

Tor um Tor verbesserte das Team von Coach Tobias Skerka seine Ausgangsposition. Das 29:26 der Gastgeber sowie eine Zeitstrafe gegen BHC-Linkshänder Kristian Nippes ließen das Schlimmste befürchten. Doch die Gäste, lautstark unterstützt von 80 Fans, bewiesen Moral und verhinderten zumindest die große Schmach in Form einer Niederlage.

Mit guten Szenen riss Viktor Szilágyi seine Nebenleute gerade noch rechtzeitig mit. „Da muss man auch mal Respekt zollen“, meinte Sebastian Hinze angesichts der Einstellung des Gegners, der ums Überleben gekämpft habe. „Uns hat diesmal die Konstanz gefehlt, wir mussten uns alles hart erarbeiten“, so Hinze. Er durfte sich über eine besser stehende Abwehr in der zweiten Halbzeit freuen, die Umstellung auf eine 5:1-Formation — mit Christian Hoße als positionsbezogenem Vorgezogenen — trug Früchte. Aber auch dieses Mittel war insgesamt zu wenig, um den siebten Erfolg in Serie seit Mitte Februar einzufahren. Vielmehr stand am Ende das erste BHC-Unentschieden der Saison zu Buche.