Bob Hanning will nicht DHB-Präsident werden

Berlin (dpa) - Bob Hanning hat das urlaubsbedingte Schweigen beendet: Gut eine Woche nach dem Rücktritt von Bernhard Bauer als Präsident des Deutschen Handballbundes (DHB) hat der 47-Jährige eigene Ambitionen auf das Amt von sich gewiesen.

Foto: dpa

„Ich gehöre genau auf die Position, auf der ich jetzt bin. Dafür bin ich auch gewählt worden. Ich bin als Präsident völlig ungeeignet“, sagte der Vizepräsident Leistungssport am Mittwoch in einem Interview der Deutschen Presse-Agentur.

Bernhard Bauer war am 23. März unerwartet zurückgetreten. Seine Demission hatte der 64-Jährige vor allem mit Egoismusvorwürfen begründet. Dies war nach offen zutage getretenen Differenzen am Rande der Männer-WM in Katar auf Bob Hanning gemünzt worden. Dieser sieht aber keine Schuld bei sich. „Ich war erstmal überrascht vom Rücktritt von Bernhard Bauer und habe das sehr bedauert, da ich der vollen Überzeugung bin, dass das der richtige Mann auf der Position war“, sagte Hanning. Er hatte zum Zeitpunkt des Rücktritts seinen Urlaub auf den Malediven verbracht.

Der Manager des Bundesligisten Füchse Berlin will trotz aller Kritik, die im Zusammenhang mit Bauers Rücktritt über ihn geäußert wurde, weiter im Amt bleiben. „Ich bleibe auf jeden Fall Vizepräsident Leistungssport. Es gibt aus meiner Sicht überhaupt keinen Grund, die mit dem Präsidium eingeschlagene erfolgreiche Arbeit nicht fortzusetzen. Im Gegenteil: Ich bin hochmotiviert, den erfolgreichen Weg weiter zielführend mitzugestalten“, sagte der gebürtige Essener. Es gebe für ihn auch keinen Zweifel, dass er weiter die volle Wertschätzung und Unterstützung seiner Präsidiumskollegen hat.

Er sei zudem überzeugt, dass durch den Rücktritt Bauers keine Stagnation im DHB eintritt. „Alle Positionen sind durch kompetente Leute maximal gut besetzt. Dadurch, dass wir mit Mark Schober einen Generalsekretär haben, der hauptamtlich arbeitet und die Aufgaben des Präsidenten teilweise übernehmen kann, entsteht kein Vakuum“, sagte Bob Hanning. Und weiter: „Es war ja nicht allein Bernhard Bauer, der erfolgreich war, sondern ein Präsidium. Bernhard Bauer hat es maßgeblich geprägt und auch herausragende Arbeit geleistet.“