Clubs beschließen verschärftes Lizenzverfahren
Leipzig (dpa) - Die Handball-Bundesliga greift bei der Lizenzierung härter durch. Nach einem Beschluss der 38 Erst- und Zweitligisten wird von sofort an die Wirtschaftlichkeit der Vereine während der gesamten Saison hindurch kontrolliert.
„Das ist ein völliger Neuanfang“, sagte Holger Kaiser, Geschäftsführer des Ligaverbandes HBL, dem am Dienstag erscheinenden Fachmagazin „Handballwoche“.
Die Spielgenehmigung soll künftig nicht mehr auf der Grundlage von Prognosen für die kommende Saison erteilt werden, sondern anhand aktueller Wirtschaftsberichte. So soll zum Beispiel jeweils am 1. November geprüft werden, ob die Bücher zum 30. Juni stimmen. Dafür sollen bis zu 20 Unterlagen von den Clubs gefordert werden. Geprüft werden unter anderem die Einhaltung der Personaletats, die Höhe der Sponsoreneinnahmen im Vergleich zu den finanziellen Zusagen oder auch Transfererlöse. „Da reicht kein Kontoauszug mehr“, sagte Kaiser.
Neu ist zudem ein Ranking der Clubs anhand ihrer Lizenzvergangenheit. Die Einteilung erfolgt in drei Kategorien: bestandsgefährdet, wirtschaftlich solide, wirtschaftlich unbedenklich. Die Clubs der untersten Kategorie sollen stärker kontrolliert werden. „Wir steuern die Clubs“, sagte Kaiser.