EM in Kroatien DHB-Auswahl vor Handball-Krimi gegen Spanien

Varazdin (dpa) - Es ist alles bereitet für einen echten Handball- Krimi: Wenn Deutschland im abschließenden Hauptrunden-Spiel der EM in Kroatien auf Spanien trifft, zählt für beide Teams nur ein Sieg - der Gewinner steht im Halbfinale.

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Und für den Verlierer ist alles vorbei.

DIE AUSGANGSLAGE

Wer gewinnt, steht im Halbfinale. Wer verliert, nicht. Dank der Pleite Mazedoniens gegen Tschechien (24:25) ist die Rechnung für das Spiel am Abend ganz einfach. Und die Ausgangslage daher umso brisanter. „Ich freue mich über die Chance, auch wenn ich weiß, dass das ein Riesenbrocken wird, den es noch wegzuräumen gilt“, sagte DHB-Vizepräsident Bob Hanning nach dem überraschenden Erfolg der Tschechen. Und der 49-Jährige ist jetzt auch guter Hoffnung für die Neuauflage des EM-Endspiels von 2016. „Ich bin immer - anders als andere - nach vorwärts gewandt, und bin dementsprechend optimistisch.“

WAS SPRICHT FÜR DIE DHB-AUSWAHL?

Vor allem die zuletzt aufsteigende Form. Beim 25:26 gegen Olympiasieger Dänemark hatte der Europameister seine bisher beste Turnierleistung gezeigt. Die Abwehr spielte über weite Strecken gut, gegen die Spanier muss aber nochmals eine Leistungssteigerung her. Es ist sicher auch kein Nachteil, dass die Iberer bei ihrer überraschenden 26:31-Niederlage gegen Slowenien am Dienstagabend enttäuschten - und danach auch nur eine Nacht zur Erholung hatten. Die DHB-Auswahl hatte zuletzt am Sonntag gespielt und dürfte deutlich ausgeruhter in das Spiel gehen.

WAS SPRICHT FÜR SPANIEN?

„Die stellen eine sehr, sehr gute Abwehr mit zwei sehr, sehr guten Torhütern“, sagte Abwehrchef Finn Lemke. Ähnlich wie bei der DHB-Auswahl gibt es bei den Spaniern trotz zahlreicher Topspieler wie Alex Dujshebaev oder Valero Rivera nicht den einen Superstar, der alles überstrahlt. Stattdessen überzeugt der Vize-Europameister bisher meist im Kollektiv. „Spanien ist eine sehr routiniert spielende Mannschaft, die vor allem das Kreisläuferspiel bevorzugt“, sagte Bundestrainer Prokop. Dass auch die Iberer zu knacken sind, bewiesen die Slowenen eindrucksvoll. Mit deren aggressiver Spielweise kam Spanien überhaupt nicht zurecht. Eine starke Abwehr wird auch für den Europameister der Schlüssel zum Erfolg sein.