Sigurdsson nach Japan? DHB: Keine Eile bei möglicher Trainersuche
Hamburg (dpa) - DHB-Vizepräsident Bob Hanning sieht keine Eile bei der Suche nach einem möglichen Nachfolger von Bundestrainer Dagur Sigurdsson.
„Es wird keine schnelle Entscheidung geben“, sagte Hanning dem Sportmagazin „Kicker“. Den Nachfolger brauche er „nicht zwingend im November. Auch nicht im März, denn in der EM-Qualifikation stehen wir mit zwei Siegen gut da.“ Dafür wäre eine Interimslösung denkbar. „Wir verpflichten ihn dann, wenn wir ihn haben.“ Erwartet wird, dass Sigurdsson seinen bis 2020 laufenden Vertrag beim DHB nach der WM vorzeitig beendet. Als neuer Arbeitgeber ist der japanische Verband im Gespräch.
Hanning, der zugleich Geschäftsführer des Bundesligisten Füchse Berlin ist, wünscht sich für den deutschen Handball mehr Fernsehzeiten. „Dass eine WM nicht übertragen wird - wie bei uns 2015 in Katar und eventuell auch im Januar in Frankreich -, wäre im Fußball undenkbar“, meinte Hanning. „Das tut mir weh.“
Für den DHB-Funktionär nimmt die Attraktivität der Bundesliga zu. „Weil die Bundesliga mit nichts vergleichbar ist“, sagte er. „Sie ist die stärkste Liga der Welt. Von den 300 besten Handballern spielen rund 200 in der Bundesliga. Es wollen sogar einige zurückkommen.“
Hanning fordert in olympischen Jahren geringere Belastungen für die deutschen Champions-League-Vereine. „Das Problem sind nicht die WM- oder EM-Jahre. Das Problem sind die Jahre, in denen zusätzlich Olympische Spiele stattfinden. Das ist nicht zumutbar für die Spitzensportler. Alle vier Jahre muss es eine andere Lösung geben.“