EM-Aus für Flügelzange: DHB-Team auch ohne Groetzki

Leipzig (dpa) - Nun also auch Patrick Groetzki. Nach Linksaußen Uwe Gensheimer ereilte am ersten Weihnachtsfeiertag den Rechtsaußen ebenfalls das befürchtete Aus für die Handball-EM im Januar in Polen.

Der Linkshänder erlitt bei der 20:31-Pleite des Bundesliga-Ersten Rhein-Neckar Löwen in der Meisterschaft beim THW Kiel einen Wadenbeinbruch, teilten der Club und der Deutsche Handballbund (DHB) mit. Damit müssen die Mannheimer ebenso wie die Nationalmannschaft auf die deutsche Flügelzange Nummer 1 verzichten.

Dem Bundesliga-Tabellenführer fehlten seine Top-Außenspieler bereits knappen 27:25-Erfolg gegen den bislang enttäuschenden SC Magdeburg. Groetzki fällt wegen der Fraktur rund zwei Monate aus. Gensheimer, der wegen eines Muskelfaserrisses in der Wade und einer Reizung der Achillessehne eine Zwangspause einlegen muss, hofft nach der EM-Pause Anfang Februar auf ein Comeback.

„Ich bin natürlich unheimlich enttäuscht. Ich hätte sehr gerne die Europameisterschaft für Deutschland gespielt, ebenso haben wir mit den Rhein-Neckar Löwen viele wichtige Spiele im Februar, in denen ich meiner Mannschaft jetzt nicht helfen kann. Aber ich werde alles geben, so schnell wie möglich wieder auf dem Feld zu stehen“, erklärte der 26-jährige Groetzki. Eine Operation bleibt ihm nach Auskunft seines Clubs erspart.

Die Nachricht von Groetzkis Verletzung hat auch bei Bundestrainer Dagur Sigurdsson Sorgenfalten hervorgerufen. „Das ist die nächste schlechte Nachricht, aber auch damit müssen und werden wir umgehen“, sagte der Isländer. Er reagierte schnell und nominierte Johannes Sellin von MT Melsungen nach. Zuvor war bereits dessen Club-Kollege Michael Allendorf für Gensheimer ins EM-Aufgebot nachgerückt.

Nach Gensheimer und Kreisläufer Patrick Wiencek (Kreuzbandriss) fehlt Groetzki bei der EM als bereits dritte Stammkraft der vergangenen WM, bei der sich die DHB-Auswahl als Siebter für die Olympia-Ausscheidung im April qualifiziert hatte. Sigurdsson wird die Nationalspieler von Montag an in Berlin beim ersten Trainingslager auf die neue Situation einstellen. In den Test-Länderspielen am 5. Januar in Stuttgart gegen Tunesien sowie am 9. und 10. Januar in Kassel und Hannover jeweils gegen Island will er seine Mannschaft dann für die EM einspielen.

In Polen trifft die DHB-Auswahl in der Vorrundengruppe in Breslau auf Spanien (16. Januar), Schweden (18. Januar) und Slowenien (20. Januar). Die ersten drei Mannschaften erreichen die Hauptrunde.