Ex-THW-Manager Schwenker beklagt „Medien-Tsunami“
Kiel (dpa) - Acht Tage vor Beginn des Strafprozesses um die angebliche Manipulationsaffäre beim Handball-Rekordmeister THW Kiel hat sich der angeklagte Ex-Manager Uwe Schwenker erstmals seit Monaten zu dem Fall geäußert.
Er sei froh, dass der Prozess jetzt beginne, sagte Schwenker dem Radiosender NDR Info. Endlich werde „auch zur Sprache kommen, was wirklich gelaufen ist“. Es sei sehr viel spekuliert worden. Zu den Vorwürfen gegen ihn wollte Schwenker nichts sagen. „Zu den inhaltlichen Fragen des Verfahrens kann und will ich keine Stellung nehmen“, sagte er. Er hoffe, dass der Prozess bis zum Jahresende abgeschlossen sein werde. Schwenker hat wie der mitangeklagte frühere THW-Trainer Zvonimir Serdarusic bisher jegliche Schuld bestritten.
Sein Schweigen in den vergangenen Monaten begründete Schwenker mit dem Druck der Öffentlichkeit. „Es ist - man kann schon sagen - ein Medien-Tsunami über mich hinübergegangen, dem man nur schwer standhalten kann. Ich sah keine andere Chance, als erst mal abzutauchen, abzuwarten und zu hoffen, dass die Dinge sich mit ein bisschen Abstand versachlichen“, sagte er dem NDR.
Der 52-Jährige ist wie Serdarusic wegen Untreue beziehungsweise Beihilfe zur Untreue sowie Bestechung im geschäftlichen Verkehr vor dem Kieler Landgericht angeklagt. Die beiden sollen die zwei polnischen Schiedsrichter des Champions-League-Final-Rückspiels 2007 bestochen haben. Damals setzte sich der THW gegen die SG Flensburg-Handewitt durch.