Füchse Berlin dank Heinevetter erstmals DHB-Pokalsieger

Hamburg (dpa) - Iker Romero riss sich sein Trikot vom Leib, Torhüter Silvio Heinevetter tanzte wie ein kleiner Junge bei der Weihnachtsbescherung über das Parkett: Die Füchse Berlin haben zum ersten Mal den DHB-Pokal gewonnen und damit für einen Paukenschlag gesorgt.

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Der Tabellenfünfte der Handball-Bundesliga erkämpfte sich in Hamburg mit Leidenschaft einen 22:21 (11:11)-Erfolg im Finale und verlängerte damit den Pokal-Fluch der SG Flensburg-Handewitt, die ihr viertes Endspiel in Serie verlor.

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Gut zwei Minuten vor Schluss hatte der scheidende Kapitän Romero für den entscheidenden Treffer gesorgt. Überragende Akteure aufseiten der Berliner waren Nationaltorhüter Heinevetter und Konstantin Igropulo mit neun Toren. Vor 12 850 Zuschauern warf Thomas Mogensen sechs Tore für Flensburg.

Im Halbfinale am Vortag hatte die SG Flensburg-Handewitt durch ein erstaunlich ungefährdetes 30:26 (16:12) gegen den Bundesliga-Zweiten Rhein-Neckar Löwen zum vierten Mal in Serie das Endspiel erreicht. Der EHF-Pokalsieger aus Mannheim, der im Achtelfinale Vorjahressieger THW Kiel ausgeschaltet hatte, wartet damit weiter auf seinen ersten nationalen Titel. „Das war nicht unser Tag heute. Natürlich sind wir enttäuscht“, sagte Trainer Gudmundur Gudmunsson und ergänzte mit Blick auf das Bundesliga-Topspiel am Mittwoch gegen den THW Kiel: „Das einzig Positive ist, wir bekommen einen Tag mehr Erholung.“ Turnier-Neuling Berlin hatte sich in einem Duell mit Haken und Ösen gegen MT Melsungen mit 30:28 (15:13) durchgesetzt.

Die favorisierten Flensburger begannen selbstbewusst und schwungvoll ins Endspiel. In der elften Minute führte das Team von Trainer Ljubomir Vranjes mit 6:2. Die Berliner, die als Reinickendorfer Füchse in der Saison 1983/84 das Finale in Hin- und Rückspiel gegen den TV Großwallstadt verloren hatten, schienen zunächst überfordert.

Doch angeführt von dem sich steigernden Torhüter Heinevetter, der mit teils spektakulären Paraden die Würfe der Flensburger entschärfte, kämpften sich die Füchse in die Partie und starteten eine Aufholjagd. Nach dem 8:4 (15.) für Flensburg warfen die Berliner vier Tore hintereinander und glichen zum 8:8 (21.) aus. Fortan stand das Team von Trainer Dagur Sigurdsson auch in Abwehr stabiler. Rund fünf Wochen nach der herben 20:31-Heimpleite in der Bundesliga waren die Berliner der SG Flensburg-Handewitt fortan gleichwertig.

Zwar schafften es die Norddeutschen, noch einmal auf 10:8 (24.) in Front zu ziehen. Doch nach dem 11:11 zur Pause kamen die Berliner in der 31. Minute beim 12:11 zur ersten Führung. Und einen erneuten Rückstand beim 15:16 (40.) drehte der Außenseiter zum 18:16 (45.) und der ersten Zwei-Tore-Führung. In den letzten zehn Minuten musste der Hauptstadt-Club ohne seinen Rückraumspieler Pavel Horak auskommen, der wegen einer Knieverletzung von Feld musste. Dennoch blieb das Spiel bis zum Schluss offen, weil sich beide Teams nichts schenkten und leidenschaftlich um jeden Ball und jedes Tor kämpften - mit dem glücklichen Ende für Berlin.